Mit Witz und Chuzpe erzählt der Ethnologe David Sumerauer von einem besonderen "Forschungsfeld": dem kalifornischen Zen-Kloster Tassajara. Nebem stundenlanger Meditation und viel Arbeit in der Küchencrew erlebt der Autor im Kloster hitzige Diskussionen über das eine große Thema: Identitätspolitik. Dürfen Weiße Dreadlocks tragen? Keinesfalls! Darf ein weißes Kind sich als Indianer verkleiden? Niemals! Und wie ist dann die buddhistische Praxis weißer Amerikaner zu sehen? Unerbittlich streiten die Buddhisten über die Fragen der kulturellen Aneignung und der Autor stellt ihren Diskurs dar. Dabei verschwindet Sumerauer jedoch nicht hinter seinem Text - im Gegenteil! Mit geradezu anarchistischem Vergnügen überrascht der Wissenschaftler durch seine Präsenz und sein Buch erweist sich als ungezwungenes Plädoyer für ein ethnologisches Schreiben fernab des üblichen wissenschaftlichen Jargons.
David Sumerauer, geboren 1990, studierte Ethnologie, Geschichte und Germanistik in München und Mumbai. Er arbeitet seit vielen Jahren an einem Münchner Gymnasium, wo er Workshops zu Philosophie und Meditation leitet. Seine Reportagen und Kurzgeschichten sind in studentischen Zeitungen und Anthologien erschienen.
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