Was heute als Höflichkeit oder gute Manieren gilt, geht auf die Salons um 1700 zurück. Denn dort plauderte und flirtete nicht nur der Adel, sondern bald auch das Bürgertum. Und so entstanden viele Umgangsformen und Konventionen, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Was ist Höflichkeit? Wie lässig darf man sich geben? Wie begegnen sich Mann und Frau? Was sagt man, wenn man einander nichts zu sagen hat? Und wie lässt sich ein Mensch am besten beeinflussen? Baltasar Gracián, Jean-Jacques Rousseau und berühmte Gastgeberinnen wie Madame de Rambouillet sind nur einige der Persönlichkeiten, die uns auf diesem vergnüglichen Gang durch die Wohnzimmer Europas begegnen. Kersten Knipp vermittelt anschaulich die Atmosphäre jener geselligen Zeit und zeigt, wie nah uns die Welt der Salons noch heute ist.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Europa, Erbe, Eleganz
»Wunderbar und besonders«: Madame de Rambouillet und ihr Salon
Der König, die Macht und die Sprache: Rhetorik und Politik im Absolutismus
Erhabene und niedere Register: Die Gründung der Académie française
Italienischer Frühling: Baldassare Castiglione erkundet die Lässigkeit
»Wir alle sind Flickwerk«: Montaigne und die Entdeckung der Subjektivität
Kein richtiges Leben im falschen: Der Hofstaat und die Macht der Etikette
Geheime Gedanken: Die Frauen, die Bildung und die Emanzipation
Nah und fern: Das Verhältnis der Geschlechter
Virtuosität der Geselligkeit: Der galant homme und die Kunst, zu gefallen
Dunkler Optimismus: Baltasar Gracián und der Glaube an das Mögliche
Im Auge des Betrachters: Die Entdeckung der Mode
In den Wäldern: Jean-Jacques Rousseau sucht das wahre Selbst
Auf der Bühne: Diderot und der Wille zur Flexibilität
Arbeit am Fortschritt: Die Französische Revolution und der neue Mensch
Konvention und Bruch: Die Restauration und das 19. Jahrhundert
Schlusswort: Eleganz als Ethik
Anhang
Anmerkungen
Literaturhinweise
Register