Handlung
Die Historie wiederholt sich... Wie einst schon König Edward VIII. und Wallis stehen heutzutage Harry und Meghan in den Schlagzeilen. Und das, obwohl sich die Zeiten doch eigentlich geändert haben müssten... Doch damals wie heute bringt eine geschiedene Amerikanerin das britische Königshaus vollkommen aus der Ruhe. Einziger Unterschied: Edward war damals König und wollte den Thron für seine Liebste aufgeben. Daraus wurde schnell eine Verfassungskrise, Edward hat abgedankt und das Paar musste England verlassen. Und mit ihrem Lebensstil eckten sie immer wieder an. Wallis wird viel nachgesagt: Spionage, Spielsucht, Dreiecksbeziehungen, Drogen, Nähe zu faschistischen Systemen und noch mehr. Auf die Spuren dieser Persönlichkeit hat sich nun Michaela Lindinger begeben und ein realistisches Bild dieser schillernden und komplexen Dame gezeichnet.
Meinung
Oft wird Wallis Simpson sehr kritisch betrachtet, ihre Handlungen und Aussagen werden stets neu bewertet und sie steht in der allgemeinen Betrachtung nicht gut da. Trotzdem empfinde ich sie als sehr interessante Persönlichkeit, außerdem ist sie für mich eine wunderschöne Frau. Sie ist mir bereits in Romanen oder Serien, Dokumentationen begegnet und ich war nun sehr gespannt, eine Biographie über diese faszinierende Dame zu lesen. Ein ganz herzliches Dankeschön an den Molden Verlag für das Rezensionsexemplar, ich habe mich riesig darüber gefreut!
Es gibt zahlreiche Bilder im Buch. Diese passen meist zu den eben beschriebenen Situationen oder Personen und helfen dabei, dass man sich vieles lebendiger und bildhafter vorstellen kann. Zudem lockern sie die Handlung auf und geben dem Leser einen Moment Zeit dafür, alles zu verarbeiten und in einen Zusammenhang zu bringen.
Die Sprache ist sehr angenehm. Einerseits leicht und gut verständlich, andererseits aber auch nicht zu einfach und locker. Mit lebendigen und einprägsamen Worten wird durch das Leben von Wallis geführt, die einzelnen Situationen ihrer Laufbahn werden gut gezeichnet und stets interessant und mitreißend dargestellt.
Mir hat es besonders gefallen, dass die Schilderungen von Wallis Leben nicht zu ausufernd wurden, es immer genügend Informationen, aber nie zu viele Details gab. Gerade in Hinsicht auf die Personen war dies sehr angenehm, so wurde es nie zu viel und es war gut möglich all die Menschen einordnen zu können.
Ich war sehr gespannt darauf, wie das Leben von Wallis Simpson geschildert wird und hab mir schon vorab gedacht, dass ich allerhand Neues erfahren werde. Und genauso war es tatsächlich auch. Es gibt zahlreiche Informationen, die dabei helfen, ein neues Bild der Dame zu erhalten und viele Einblicke sind fast schon schockierend und haben dazu geführt, dass ich Wallis nach dem Beenden der Lektüre vollkommen anders wahrnehme. Viel berechnender und nicht ganz so unschuldig, einfach deutlich abgebrühter und zielstrebiger. Es war auf jeden Fall spannend dies zu betrachten und obwohl sich mein Eindruck von ihr gewandelt hat, bin ich weiterhin sehr fasziniert von ihr.
Fazit
Wallis Simpson empfand ich schon immer als faszinierende Persönlichkeit. Vielleicht auch deswegen, weil sie oft sehr kritisch betrachtet und ambivalent wahrgenommen wird. Und auf den Spuren dieser Dame ist nun Michaela Lindinger gewandelt und hat eine äußerst spannende, mitreißende und interessante Biographie geschaffen. Mit einer schönen Sprache, vielen Anekdoten und einem guten Gefühl für das passende Maß an Informationen schafft es die Autorin, einen absolut runden, stimmigen und vor allem interessanten Blick auf Wallis zu werfen. Mein Eindruck von ihr hat sich ein wenig gewandelt, doch noch immer bin ich voller Faszination für sie und kann die Biographie absolut empfehlen!