Gebäude-Altlasten wie Asbest, PCP, PAK, PCB, Lindan und HBCD sowie viele neue Gefahrstoffe veranlassen Architekten, Planer und Bauherren zunehmend, beim Bauen ökologische Aspekte stärker zu berücksichtigen und möglichst gesundheitlich unbedenkliche und umweltverträgliche Baustoffe auszuwählen. Doch häufig fehlen zuverlässige Angaben oder sie sind in Vorschriften, Datenbanken und Informationsmaterialien verstreut - eine Situation, die durch die europäische Harmonisierung nicht einfacher geworden ist. Enormen Einfluss auf die gegenwärtige Lage im Baustoffwesen hat überdies die Bauproduktenverordnung als EU-Rechtsverordnung, deren Hauptziel es ist, EU-weit einheitliche Produkt- und Prüfstandards für die Vermarktung von Bauprodukte zu etablieren. Diese Verordnung befindet sich gerade im Prozess der Novellierung. Die unter diesen Rahmenbedingungen überarbeitete und erweiterte 5. Auflage des Lexikons mit mehr als 2. 400 Stichwörtern bietet einen raschen und zuverlässigen Überblick über Bauprodukte sowie Materialien des Innenausbaus und der Gebäudekonstruktion. Es enthält wichtige ökologische Kenndaten, beschreibt die Chemikalien, nennt Grenz- und Richtwerte sowie die gesetzlichen Regelwerke. Weiterhin finden sich Daten zur gesundheitlichen und ökologischen Bedeutung, zu Arbeitsschutzmaßnahmen und energetischen Aspekten. Viel Wert legten die Herausgeber und Autoren darauf, die Nachhaltigkeit im Bauwesen begrifflich aufzuzeigen. Stichworte wie "Urban Mining", "Materialreduktion" oder "Cradle-to-Cradle" sowie eine Untersuchung der Stoffströme im Bauwesen kamen neu hinzu.