Die chinesische Wissenschaftlerin Jun Ji Bao möchte in einer deutschen Livesendung "das größte Geheimnis Chinas" enthüllen. Sie stirbt jedoch unerwartet mitten in der Sendung und niemand weiß zunächst, was es damit auf sich hat. Robert Forster, ehemaliger BND-Mitarbeiter, soll herausfinden, was die Chinesin enthüllen wollte.
In China erhält Maria, die Nichte Jun Ji Baos, eine Videobotschaft, in der ihre Tante sie auffordert, mit einem USB-Stick mit geheimen Dokumenten nach Berlin zu reisen und diese Dokumente öffentlich zu machen. Schon bald wird Maria Staatsfeind Nummer eins in China und sie muss, mithilfe von Komplizen, aus China flüchten und gerät immer wieder in gefährliche Situationen. Robert und Maria müssen zusammenarbeiten um das Geheimnis aufzudecken, das die chinesische Regierung mit aller Macht und Gewalt zu vertuschen versucht. Wird ihnen das gelingen?
"Die Übermacht" ist Stefan Grebes Debüt - ein gelungener Thriller mit aktuellen Themen und viel Spannung. Allein das Cover zieht den Blick auf sich und verspricht eine spannende Handlung mit China im Mittelpunkt.
Die Kapitel sind meist nur wenige Seiten lang und spielen an verschiedenen Orten in verschiedenen Ländern. Zunächst fällt es schwer, den vielen Personen und Orten zu folgen, man findet jedoch sehr schnell in die Geschichte hinein. Durch die schnellen Szenenwechsel entsteht eine unglaublich gut aufgebaute Dynamik und die Kapitel enden meist mit einem Cliffhanger, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Der Schreibstil ist sachlich, vermittelt aber gut die Spannung und Bedrohlichkeit, die stets im Raum schwebt. Stefan Grebe versteht es, den Leser einzufangen und eine düstere Atmosphäre zu schaffen, in die man als Leser vollends eintaucht.
Auch die Figuren sind allesamt detailliert gezeichnet und man sich stets gut in sie hinein fühlen. Man fiebert mit ihnen und alle Personen werden ausreichend gut beschrieben.
Man merkt der Geschichte an, dass Stefan Grebe unglaublich gut recherchiert hat zu dem Thema. Es ist beängstigend zu lesen, wie wenig man im Allgemeinen über China und seine verborgenen Machenschaften weiß - auch wenn der Thriller fiktional ist, lässt er einen als Leser doch schaudernd zurück.
Ich empfehle dieses Debüt jedem, der einen gut konstruierten Thriller sucht mit viel Spannung. Man lernt zudem viel über China als Machtzentrum und Weltmacht. Absolut lesenswert!