Das Schwedische wird im Spätmittelalter zur Schriftsprache ausgebaut und zwar in einer mehrsprachigen Gesellschaft, in der Latein und Niederdeutsch einen prägenden Einfluss haben. Zugleich ist im Schwedischen dieser Zeit erheblicher Sprachwandel zu beobachten. Welche Rolle spielt der Sprachkontakt zum Lateinischen für die syntaktische Entwicklung des Altschwedischen? Wie wirken sich die kommunikativen Rahmenbedingungen der Schriftlichkeit im Wandel aus? Wie interagieren beide Faktoren miteinander? Wie lässt sich diese komplexe sprachliche Situation aus der Perspektive moderner kontakt- und soziolinguistischer sowie sprachtheoretischer Modelle erfassen? Diese Studie behandelt solche Fragen einerseits in einer theoretischen Diskussion des Sprachausbaus im Altschwedischen, andererseits in einer detaillierten quantitativen und qualitativen Analyse syntaktischer Sprachwandelphänomene auf der Basis eines eigens erstellten digitalen Korpus altschwedischer Texte mit syntaktischer Annotation.