Die Lebensgeschichten erwachter Praktizierender sind seit jeher eine Quelle der Inspiration für den eigenen Weg und ein Spiegel unserer eigenen Qualitäten. Tsültrim Allione erzählt die beeindruckenden Lebensgeschichten sechs erwachter Frauen, darunter auch Machig Labdrön, Begründerin der Chöd-Übertragungslinie. Es sind außergewöhnliche, weise Frauen, die zwischen dem 11. und 20. Jahrhundert in Tibet lebten. Sie trotzten den von ihnen erwarteten weiblichen Rollen, widmeten sich auch gegen den Widerstand ihrer Familien voller Hingabe der Meditationspraxis und erlangten einen hohen Grad an Verwirklichung. Dass dies nicht nur Geschichten aus vergangenen Zeiten sind, zeigt die Biografie einer mutigen Tibeterin aus dem 20. Jahrhundert, die Namkhai Norbu selbst kennengelernt hat, und die ihm ihre Lebensgeschichte erzählte.
Tsültrim Allione, selbst eine bekannte Meditationslehrerin unserer Zeit, gibt zudem Einblicke in ihren eigenen Weg. Sie wurde vom 16. Karmapa als eine der ersten westlichen Nonnen ordiniert, gab später ihre Gelübde zurück, heiratete und bekam vier Kinder. Sie studierte den tibetischen Buddhismus bei den großen Lehrern, die von den Chinesen aus Tibet ins Exil vertrieben wurden. Ihre Träume und Visionen führten sie dazu, dieses Buch zu schreiben. Ihr Buch Tibets weise Frauen ist seit seinem ersten Erscheinen ein viel gelesener Klassiker.