Als Populärmedium wurde dem Fernsehen zumindest im deutschsprachigen Wissenschaftsdiskurs wenig Beachtung geschenkt, was einerseits - denkt man an die immer noch dominierende und in die Irre leitende Unterscheidung von E- und U-Kunst - nicht verwunderlich ist, andererseits jedoch aus denselben Gründen erstaunen mag. Die unterschiedlichsten TV-Formate, Primetime-Sendungen oder Samstagabendshows in der deutschen Fernsehgeschichte sind nämlich mehr oder weniger als ein Spiegelbild ihrer (Ausstrahlungs-)Zeit aufzufassen; in ihnen schlägt sich die Erwartungshaltung ihrer Zuschauer:innen bzw. des sich von Generation zu Generation verändernden TV-Publikums nieder, das dem linearen Fernsehen unter anderem zugunsten der Streamingdienste den Rücken kehrt und für das das (digitale) Fernsehen nicht zum Momentum, sondern zum Skip-Moment wird.
Of the various popular media, television has received relatively little attention in German-language academic discourse. On one hand, this is not surprising, considering the still dominant and misleading distinction between high art (E-Kunst) and popular art (U-Kunst). On the other hand, it may seem surprising for the same reasons. The diverse TV formats, prime-time shows, or Saturday evening programs in the history of German television can be seen as reflections of their (broadcast) time. They reflect the expectations of their viewers and the changing TV audience from generation to generation, an audience that is turning its back on linear television in favor of streaming services, where (digital) television becomes not a moment to be savored, but a moment to skip.
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