1972 wurde in den USA Sally Priesand ordiniert und lange Zeit für die erste Rabbinerin der Welt gehalten. Erst 30 Jahre später erfuhr die jüdische Öffentlichkeit, dass schon im Dezember 1935 eine Frau das Rabbinatsdiplom erhalten hatte.
Regina Jonas, die weltweit erste Rabbinerin, wuchs in Berlin in sehr einfachen Verhältnissen auf, studierte an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und bestand mit einer bahnbrechenden halachischen Streitschrift "Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?" ihre Abschlussprüfung. Regina Jonas blieben jedoch nur wenige Jahre, in denen die passionierte Predigerin und einfühlsame Seelsorgerin den von Verfolgung und Deportation bedrohten Berliner Juden beistand. 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert. Auch hier wirkte sie als Rabbinerin, hielt Vorträge und half den Mithäftlingen in ihrer Not. 1944 wurde sie in Auschwitz ermordet.
Die tatsächlich erste Rabbinerin der Welt legte einen wichtigen Grundstein für die Gleichberechtigung der Frau im Judentum. Heute amtieren mehr als 1.000 Rabbinerinnen weltweit.