Sie nannte sich selber "des freien Waldes freies Kind", Hans Carossa bezeichnete die Bayerwalddichterin als "sanfte Rebellin" mit schwer zu ergründender "Doppelnatur". Heute apostrophiert man sie oft als "Heimatdichterin ohne Heimat": Emerenz Meier, geboren 1874 in Schiefweg im Bayerischen Wald, Gastwirtstochter und Bauernmagd, gelangte bereits als ganz junge Frau mit harten Geschichten und feinfühligen Gedichten - auch in bairischer Mundart - sowie mit ihrem einzigen Buch "Aus dem bayrischen Wald" zu großer Bekanntheit. 1906 wanderte sie aus wirtschaftlichen Gründen in die USA aus und starb dort 1928 in Chicago mit nur 53 Jahren. Lange wurde sie als Schriftstellerin unterschätzt. Umso mehr gilt es heute - nicht nur aus Anlass ihres 150. Geburtstags -, Emerenz Meier und ihr vielfältiges, in zwei unterschiedlichen Welten entstandenes Werk neu zu entdecken