Die Zwillingsforschung ist eine erbbiologische Untersuchungsmethode, die beim Menschen die FeststeUung ermoglicht, ob und in welchem MaBe eine Krankheit erblichen Einfliissen unterliegt. Man unterscheidet bei den Zwillingen bekanntlich eineiige (EZ) von den gleichgeschlechtigen zweieiigen Zwillingen (ZZ) und den verschiedengeschlechtigen Parchen zwillingen (PZ). Bei den EZ handelt es sich um erbgleiche Menschen, wahrend ZZ wie Geschwister in einem Teil ihrer Erbanlagen verschieden sind. Das V orhandensein bestimmter Merkmale oder Krankheiten bei nur einem der Zwillinge muB im allgemeinen nicht erblich und somit umweltbedingt sein. SIEMENS formulierte die "zwillingspathologische Vererbungsregel" folgendermaBen: "AIle erblichen und aIle erblich dispositionellen Leiden werden bei ZZ seltener gemeinsam angetroffen als bei EZ". Es ist vor allem das Verdienst des Erbforschers und Dermatologen SIEMENS und des Humangenetikers und Internisten v. VERSCHUER, die Methodik der Zwillingsforschung als wissenschaftliche Untersuchungs methode weiterentwickelt zu haben. Das 1924 von SIEMENS heraus gegebene Buch "Zwillingspathologie" gab wesentliche Anregungen. Ein weiteres friihes humangenetisches Standardwerk der Zwillingsforschung ist das von v. VERSCHUER mit DIEHL (1933) verfaBte Buch iiber "Zwil lingstuberkulose". In Anlehnung an diese genannten beiden richtung gebenden Werke wurde fUr den vorliegenden Beitrag der Titel "Zwillings dermatologie" gewahlt.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung. - II. Allgemeiner erbbiologischer Teil. - 1. Methodik der Zwillingserfassung. - 2. Methodik der Zwillingsdiagnostik. - 3. Häufigkeit, Geschlecht und Lebensalter bei den untersuchten Zwillingen. - III. Spezieller dermatologischer Teil. - A. Vorbemerkungen. - B. Die beim eigenen Zwillingsgut vorgekommenen Hautkrankheiten. - IV. Besprechung der Ergebnisse. - V. Statistische Sicherung der Ergebnisse. - VI. Zusammenfassung. - Alphabetisches Verzeichnis der bei dem eigenen Zwillingsgut beobachteten Dermatosen. - Literatur.