In seinem erfolgreichsten Roman entfaltet Georg Hermann (1871-1943) ein nuancenreiches Zeitbild um eine jüdische Familie im Berlin der Biedermeierzeit. Der in dem Essay ausgeleuchtete politische und kulturelle Hintergrund des Krisenjahres um 1840 lässt in Jettchen Gebert (1906/09) gleichzeitig ein Werk des Vormärz erkennen, das die Brüche zwischen Romantik und Realismus, Individualismus und Familienkultur ebenso thematisiert wie das spannungsreiche, für die Protagonistin verhängnisvolle Verhältnis zwischen ost- und westjüdischer Gesellschaft jener Jahre.