Diese Studie widmet sich dem kaum untersuchten Phänomen der frühen schriftstellerischen Profilbildung, das die literaturtheoretischen und literaturkritischen Diskurse der Gegenwart bisher nicht präzise in den Blick genommen haben. Das einzigartige Quellenmaterial für diese wegweisende Studie stammt aus einem zentralen Konzeptionsraum für universitäre literarische Schreibpraxis - den Seminaren und Übungen des Instituts für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim. Mithilfe zahlreicher Textproben von Studierenden der ersten Semester zeichnet Paul Klambauer die Suchbewegungen junger AutorInnen auf dem Weg zur eigenen écriture nach, die sich von ersten, präzisen Aufgabenstellungen bis zu freien Formen des Erzählens entwickeln. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Eigen- und Fremdtexten entsteht so ein literarisches Formbewusstsein, das auf die kreative Arbeit an längeren Texten und ihren denkbaren Varianten vorbereitet ist.