Angesichts des demografischen Wandels muss der Prozess des Alterns neu verhandelt und gedeutet werden. Am Beispiel gemeinschaftlichen Wohnens fängt das Buch die Vielfalt sich verändernder Alterswirklichkeiten ein und entwirft Altern als verhandelbares Konzept. Der ethnografisch-kulturanalytische Zugang entwickelt neue Perspektiven auf das Alter im Umbruch.Jenseits von Erfolgszwängen und normierten Lebensläufen stellt sich die Frage: Wie will ich altern? Es gilt, den demografischen Wandel zu gestalten und Alternativen zu bisherigen Lebensweisen im Alter zu entwickeln. Dazu gehört die Frage: Wie will ich wohnen? Gemeinschaftliches Wohnen ist eine der Antworten auf die Herausforderungen, vor denen alternde Gesellschaften stehen. Denn gemeinschaftlich lassen sich die Aufgaben teilen, die sich jedem Einzelnen im Alter stellen. In dichter Beschreibung zeichnet das Buch gemeinschaftliche Wohnalltage nach und reflektiert sie im Spiegel gegenwärtiger Alterswirklichkeiten. Hierfür besuchte die Autorin Haus- und Wohngemeinschaften und führte mit den darin wohnenden Menschen Gespräche. Entstanden ist dabei ein differenziertes Tableau von Lebenswirklichkeiten voller Zuversicht und Ängsten zugleich.
Inhaltsverzeichnis
Prolog: In der neunten Etage
Anfangen: (Ver-)Ortungen im Gegenstand
Alter und Wohnen: Kulturwissenschaftliche Zugänge
Überlegungen zu einer Zeitdiagnose
Zur Konstruktion alltäglicher Alterswirklichkeiten
In welchen Zeiten leben wir? Wohnkulturforschung
Zu einer ethnografischen Dispositivanalyse
Forschungsgespräche im Herstellungsmodus
Making-of
Alter und Altern: Verhandelte Deutungen
Vom Alter wissen
Alter als gelebte Zeit
Alter als (Un-)Sichtbarkeit
Alter als Verlusterfahrung
Altern als Aufgabe
Von Sportivitäten und anderem Gesundtun
Zwischen Verpflichtung und Vergnügen
Über Selbstbeschränkung und weitere Tugenden
Sich dem Alter entziehen
Vom Nichtgesagten: Langeweile und Todesangst
Geronto-Blasphemisches
Jetzt schon und noch nicht: Das Alter der anderen
Alter im Selbstentwurf
Vom Altsein
Über das Sichaltfühlen
Sich sprechen
Alter als Erzählung
Wahr- und Widersprechen
Unfähig, das Alter zu definieren
Von der Mehrstimmigkeit alltäglicher Alterswirklichkeiten
Intermezzo: Wohnen im Alter Altern im Wohnen
Wohnbiografien
Wohnen: Festigkeiten
Umziehen: Übergänge
Nicht wie die Mutter: Ins Alter einziehen
Altern in Gemeinschaft
Altersgerecht? Von Stadtnähe und Fahrstühlen
Gemeinsam nicht allein sein: Reden und helfen
Alltagsaltern: Wandern und ins Kino gehen
Wohnen: Gemeinschaftliche Manifestationen
Einzüge in die Gemeinschaft
Von der Idee zum Konzept
Ökonomisch-Ökologisches
Aushänge, Vorstellungsgespräche und Probewochen
Mehr als zusammenwohnen
Weder Studentenbude noch Familienheim
Über Rollen und Hierarchien
Wenn die Männer fehlen
Gemeinsame Wohnalltage
Zwischen Nähe und Distanz
Essen und sitzen: Begegnung organisieren
Mit oder ohne? Haushaltskasse und Putzplan
Architekturen des Gemeinsamen
Raumgefüge
Gemeinsame Räume
Persönliche Zimmer und Wohnungen
Korrekturen
Auszüge aus der Gemeinschaft
Toll, aber Vom Ausbleiben der Einzüge
Es reicht! Wenn die Koffer gepackt werden
Wohnen auf Zeit? Blicke in die Zukunft
Aufhören: Im Dazwischen der Vielheiten
Epilog: In einer anderen Gemeinschaft
Bibliografie