Isa hat ihren eigenen Lebenswandel satt. Plötzlich fühlt sich das eigene Tun und Handeln nur noch oberflächlich, armselig und fremd an. Partys bis zum Abwinken und Bettgeschichten ohne Bedeutung sollen der Vergangenheit angehören. Schließlich sehnt sich Isa im Eigentlichen nach mehr. Aber bei wem findet sie Geborgenheit, Vertrauen und Liebe? Um Abstand zu gewinnen und einen klaren Kopf zu bekommen, nimmt sich Isa kurz entschlossen eine Auszeit von ihren täglichen Verpflichtungen. Wellnessurlaub ist angesagt. Doch kaum ist sie dabei, sich einfach einmal fallen zu lassen, bringt ihr Zimmernachbar Sebastian sie schon auf die Palme ... und ihr Herz aus dem Takt."Mit Verzögerung ins Glück" ist Sarah Saxx' zweiter Roman, in dem die Suche nach der fortwährenden Liebe zu einem Parcours wird, der Herzen zum Stolpern bringen kann.Protagonistin Isa hat sehr klare Vorstellungen von ihrem Leben. Oder zumindest glaubte sie dies. Denn ein sie seit Langem zermürbender Unmut zwingt sie zum Überdenken ihrer Prioritäten. Ein bedeutungsvoller Prozess, den die Autorin gleichsam impulsiv wie sehnsüchtig ausgestaltet. Die emotionale Hin- und Hergerissenheit Isas stellt das Fundament des Romans, erschüttert sich regelmäßig aber auch durch Überspitzung selbst. Denn irgendwie ist es Teil von Isas Persönlichkeit, sich in Situationen zu verrennen und dem eigenen Glück damit selbst ein Bein zu stellen. So macht es jedenfalls den Anschein.Das Suchen, Finden und Festhalten der überlebensgroßen Liebe bettet Sarah Saxx in eine wendige Handlung ein, die dennoch insbesondere durch Momente des (selbst gemachten) Kummers geprägt wird. Damit zeichnet die Autorin einen eher steinigen Weg des Glücklichseins, bleibt allerdings ihrem typischen Grundtenor des Geschichtenerzählens auf angenehme Weise treu.Eine dynamische Entwicklung des Handlungsverlaufs und eine Stilistik, die von einer durchaus lässigen Tonalität geprägt ist, untermauern den behände unterhaltenden Charakter des Romans. Wenngleich sich gewisse Wendungen und Schlussfolgerungen vermuten lassen, erhalten gelegentlich eingestreute vage Andeutungen und kleine Geheimnisse einen adäquaten Spannungsbogen.Abermals stellt Sarah Saxx unter Beweis, dass Leidenschaft nicht selten Leiden schafft. Damit widmet sich die Autorin einem weiten Feld, in welchem sich ihre Leser an der einen oder anderen Stelle möglicherweise selbst wiederfinden können.Ein Roman, in dem Stereotype und klassische Missverständnis-Szenarien Teil einer Herzensangelegenheit werden, die es in sich hat.