Postmoderne, Intertextualität, Parodie und Schelmenliteratur sind häufig verwendete Schlagworte und umfassende Themenbereiche in der Literaturwissenschaft, die in dieser Arbeit noch einmal neu geordnet und sondiert werden. Zwei Romane des schwedischen Schriftstellers PC Jersild stehen hierbei im Fokus, anhand derer die verschiedenen Funktionsweisen ludistischer Spielarten aufgezeigt werden sollen. Nur wenige schwedische Autoren haben sich bis heute einer solchen Schreibweise bedient, um ihre Gesellschaftskritik literarisch zu vermitteln. PC Jersild soll hier als ein besonderes Beispiel präsentiert werden. Anhand einer textnahen Analyse der beiden Romane Calvinols resa genom världen und Holgerssons wird hier dargelegt, wie gerade ludistische Texte Bedeutungen generieren und ihr kritisches Potenzial entfalten. Holgerssons , eine Parodie auf Selma Lagerlöfs berühmten Roman Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen , ist erstaunlicherweise bislang kaum beachtet worden, vielleicht ein Beispiel dafür, dass doch nicht jede Weltliteratur einen grotesken Gegenentwurf verträgt.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Dialogizität Funktionen von Intertextualität Intertextualität in der Postmoderne Das Überleben des Autors und das Aufleben des Lesers Parodie als Sonderform der Intertextualität Paratext Unsinnspoesie Der Karneval Groteske Pikareske The making of possible worlds Immigranten und Surrogate Textkonstitution durch Text-Text-Bezüge Faktion Intertextualität Erzählstrukturen: Metalepse, mise-en-abyme, metafiktive Verfahren, Abbildungsrelationen von Hypo- und Hypertext Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen versus Holgerssons Ludistische Klaviatur in Calvinols resa genom världen.