Kara zieht nach ihrer Scheidung vorübergehend im Wundermuseum ihres Onkels Earl ein. Der Name ist hier Programm! Gesäumt von Kuriositäten dauert es nicht lange, da beginnen merkwürdige Begebenheiten ihren Lauf zu nehmen und Kara startet gemeinsam mit dem sehr besonderen Barista Simon von nebenan eine abenteuerliche Reise in eine kaum vorstellbare Parallelwelt.
T. Kingfishers neustes Werk beginnt stark, sprachlich sehr direkt und toll zugänglich und wunderbar schwarzhumorig. Wer die Beschreibung der Exponate aus dem Wundermuseum nicht direkt einem Bild zuordnen kann, sei wärmstens empfohlen, eine Bildersuche im Internet zu nutzen. Vor meinem geistigen Auge sind in der Folge dieser kleinen Übung viel grausigere Szenen entstanden als ohne diesen zusätzlichen Impuls.
Leider entwickelt sich die Handlung dann nicht so temporeich und spannend weiter, wie auf Basis der ersten Seiten zu erwarten gewesen ist, es folgen einige Längen in einer Welt, die so anders ist, dass manche Beschreibungen auch mit sehr viel Phantasie kaum bildlich Gestalt annehmen können.
Im letzten Drittel gewinnt die Story dann an Fahrt, es wird richtig spannend, jedoch konnte mich das Ende und die Auflösung nicht überzeugen. Zu viele Mysterien werden recht platt und einfallslos zu Ende gebracht oder aufgelöst, jedenfalls in meiner subjektiven Wahrnehmung.
Unter dem Strich ein okayes Buch, das allerdings deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Sehr schade!