Japan ist ein Land mit einem faszinierenden Kontrast zwischen Tradition und Moderne, in dem alte Kultur und westlicher Lebensstil ein harmonisches Nebeneinander bilden. Pulsierende Großstädte, stilvolle Teezeremonien, zauberhafte Gärten sowie Tempel und Klöster erwarten den Besucher. Nicht zuletzt machen Gastfreundschaft und Reisekomfort einen Besuch des Landes lohnenswert.
Der Großraum Tokyo ist mit 36,6 Millionen Einwohnern das größte Ballungsgebiet der Welt. Im alten Stadtkern Tokyos leben ca. 8 Millionen Menschen. Die meisten Häuser wurden nach 1945 gebaut, da durch Erdbeben und Bombardements im 2. Weltkrieg große Teile der Stadt zerstört wurden. Neben futuristisch erscheinenden Hochhäusern und hektischer Betriebsamkeit in den Straßen findet der Besucher auch Orte der Ruhe und Meditation. Der in einem Garten gelegene shintoistische Meiji-Schrein ist eines der bedeutendsten Pilgerziele Japans.
146 km nördlich von Tokio liegt die Stadt Nikko. Den prunkvollen Baustil der Tempel und Mausoleen aus dem 17. Jahrhundert nennt man wegen der üppigen Ausstattung japanischer Barock . Die Stadt Kamakura liegt 50 km südwestlich von Tokio auf der Halbinsel Miura. Hauptattraktion Kamakuras ist die 11m hohe Bronzestatue des Gnadenbuddhas. Der Hakone Nationalpark ist eine beliebte Ferienregion mit Bergen, Seen und heißen Quellen. Darin liegt der berühmter Berg Fuji-san, mit 3776m der höchste Berg Japans. Eines der bedeutendsten Reiseziele Japans ist die Stadt Kyoto im mittleren Teil der Hauptinsel Honshu. Kyoto wurde als einzige Millionenstadt Japans nicht im 2. Weltkrieg zerstört. Die Altstadt mit vielen noch erhaltenen Holzhäusern bietet eine besondere Atmosphäre. Mit 1600 buddhistischen Tempeln und 400 shintoistischen Schreinen ist Kyoto religiöses Zentrum Japans. Der auf einem Hügel gelegene Kiomiso-Tempel im Osten der Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Im Fushimi Inari-Schrein im Süden der Stadt sind ca. 10000 scharlachrote Toriis aufgestellt, die von Gläubigen gestiftet wurden. Südlich von Kyoto befinden sich einige interessante Reiseziele. Das der Shume-Sekte gehörende private Miho-Museum, in dem japanische und internationale Kunstgegenstände zu sehen sind, liegt in einem Naturschutzgebiet. Das Ausstellungsgebäude ist harmonisch in die Landschaft eingefügt.
Der Byodoin-Tempel in Uji aus dem 11. Jahrhundert ist noch original erhalten. Sehenswert ist die 3 m hohe Buddhastatue aus vergoldetem Holz. Die zahmen Hirsche vor dem Todaiji-Tempel in Nara werden als Götterboten angesehen und gelten als heilig. Hauptattraktion des Tempels ist die knapp 17 m hohe Statue des Großen Buddhas, des Daibutsu aus dem 8. Jahrhundert, die größte Bronzefigur Japans. Zum 900 m hoch gelegenen Mönchsberg Koya-san etwa 70 km südlich von Osaka gelangt man mit einer Zahnradbahn. Die Klostersiedlung der Shingon-Sekte wurde 816 von Kukai gegründet. Die Anlage umfasst 123 Tempel und Klöster, 60 Tempelpensionen und einen großen Friedhof. Hier befindet sich das Grab bzw. die Höhle Kukais, in der er meditierte und nicht wieder hervorkam. Im westlichen Teil der Hauptinsel Honshu liegt die Stadt Himeji mit der größten noch erhaltenen Originalburg Japans aus dem 14. Jahrhundert. Sie diente oft als Filmkulisse. Die Stadt Takamatsu liegt im Norden der Insel Shikoku. Das Gesamtbild des Landschaftsgartens Ritsurin ist von bizarren Bäumen, Teichen, Hügeln und Felsgruppen bestimmt. Der Korakuen-Park, einer der bekanntesten Landschaftsgärten Japans, befindet sich in Okayama auf der Insel Honshu. Er ist vorwiegend von Rasenflächen, Wegen, Hügeln, Teichen und Wasserfällen, verschiedenen Baumarten sowie Teepavillons geprägt. Zu jeder Jahreszeit hat der Park ein besonderes Aussehen. Die blühenden Bäume während der Zeit der Kirschblüte sind vor allem für Hochzeitsfotos beliebt.
Im Westen der Hauptinsel Honshu liegt die Stadt Hiroshima. Als Mahnung und Erinnerung an den Atombombenabwurf von 1945 errichtete man in den 60er Jahren den Friedenspark und ein Museum.
Die Insel Miyajima in der Bucht von Hiroshima gilt als heilig. Sie durfte in früheren Zeiten nicht von normalen Bürgern betreten werden, denn die Shinto-Anhänger glaubten, sie gehöre den Göttern. Der Blick auf das rote Tori des Itsukushima-Schreins ist eine der bekanntesten Ansichten Japans. Im Westen Japans liegt die Hauptinsel Kyushu. Die Stadt Beppu im Nordosten der Insel ist wegen ihrer heißen Quellen bekannt.
Im Zentrum der Insel liegt der Aso N.P. mit dem Kraterbecken des Vulkans Aso. Es ist mit 18 bis 24 km Durchmesser eine der größten Kalderen der Erde. Von 5 Vulkankegeln ist nur noch der Nakadake aktiv. Die Burganlage in der Stadt Kumamoto wenige Kilometer westlich des Nationalparks zählt zu den drei schönsten Burgen Japans. Zwischen 1999 und 2008 wurde die Anlage aufwändig renoviert und rekonstruiert.
Bekannt für die Keramik- und Porzellanherstellung ist die Stadt Arita im Nordwesten Kyushus. In vielen der 200 Manufakturen wird Porzellan noch nach traditionellen Verfahren hergestellt. Die Industrie- und Hafenstadt Nagasaki im äußersten Westen Japans gilt als eine der schönstgelegenen Städte Japans. Rings um den in einer fjordartigen Bucht gelegenen Hafen hat sich die Stadt in den bewaldeten Hügeln ausgedehnt. Der Hafen Nagasakis war vom 16. bis 19. jahrhundert als einziger für europäische Schiffe offen. Auf der kleinen Insel Dejima inmitten der Stadt hatten von 1641 bis 1854 holländische Händler ihren Stützpunkt, der einzige Kontakt Japans zur westlichen Welt. In den Hügeln direkt am Hafen ließen sich Ende des 19. Jahrhunderts die ersten europäischen Einwohner nieder, vorwiegend Engländer. Ihre Häuser sind in einem Freilichtmuseum zu besichtigen. Der 1629 von Chinesen gegründete Sofuku-ji-Tempel ist das älteste Gebäude der Stadt. Im 17. Jahrhundert trieben Chinesen für Japan Außenhandel, da sie im Gegensatz zu den Japanern hochseetaugliche Schiffe hatten. Die chinesischen Seefahrer besuchten den Schrein bevor sie in See stachen.