"Dieses Leben in Down Under war wirklich die verkehrte Welt", schreibt Claire French-Wieser, die Tochter des Südtiroler Bildhauers Heinrich Wieser, in ihren Erinnerungen. Zusammen mit ihrer Familie war sie aus wirtschaftlicher Not nach Australien ausgewandert. Nach ihrer Kindheit im bayerischen Selb, wo der Vater für die Porzellanmanufaktur Rosenthal arbeitete, und in Bozen wurde Wieser für den Kriegshilfsdienst verpflichtet und freundete sich danach mit einer frühen und einflussreichen Förderin Hitlers an. Als eine der wenigen Frauen der damaligen Zeit begann sie in Innsbruck ein Studium, das allerdings abrupt endete. Eindrucksvoll schildert sie diese Wirren des Kriegsendes und die Zeit als Dolmetscherin für die alliierten Militärregierungen in Tirol nach 1945. 1951 startete die Familie schließlich einen Neuanfang in Nuriootpa, einer deutschen Enklave im Süden Australiens. Der Kulturschock blieb nicht aus. Doch Klara Wieser setzte hartnäckig ihren eingeschlagenen Weg fort: Neben ihrer Arbeit als Sekretärin an der Universität in Melbourne beendete sie ihr Studium, heiratete schließlich und wurde zur australischen Staatsbürgerin und Buchautorin Claire French-Wieser.
Inhaltsverzeichnis
Inga Hosp: Wissensdurst und Lernbegierde
Hochzeit mit Hindernissen
Ein Mädchen!
Kindheit
Schulanfang
Daheim in Selb
Schulzeit in Bozen
Gewollte Gehirnwäsche
Lyzeum für höhere Töchter
Das Jahr 1938
Arbeitsdienst
Beim Röberbauern
Reservelazarett Wörgl
Gewitterwolken
Das letzte Kriegsjahr
Kriegsbeute
Meine Franzosenzeit
Hungerjahre
Die Reise nach Australien
Ankunft
Kulturschock
Abschied von Mutter
Melbourne
Bogong
Im Kiewatal
Wieder in Melbourne
Babel
Jack
Hochzeit in Sydney
Das große Glück
Thomas Hanifle: "An Earthling"