Ich hoffe, der Titel dieser Überschrift ¿ endlich mal im abgewandelten Stil als die vorigen Titel ¿ lädt zum Lesen an (anstatt zum schnellen Weiterscrollen). Wenn ihr diesen Beitrag also gerade lest, wisst ihr, dass es sich hierin um Unter dem Mitternachtsmond¿ den dritten Romen derUnter der ¿ Winterromanreihe, wie die Autorin diese Serie selbst nennt ¿ handelt. Zwar habe ich ihn schon im Herbst gelesen, aber da wir in neun Wochen sowieso schon Weihnachten haben, denke ich nicht, dass es zu früh war ¿ seid ihr übrigens schon in Weihnachtsstimmung?Und nun zum Inhalt¿Nach dem Unfalltod seiner Frau lebt Patrick in der ständigen Angst, dass auch seinem siebenjährigen Sohn Leo etwas zustoßen könnte. Der Umzug auf einen alten Gutshof in idyllischer Gegend des Schwarzwaldes soll Abhilfe schaffen. Allerdings lebt dort auch die unkonventionelle Künstlerin Debora, die zu Leos Freude ¿ und zu Patricks Missfallen ¿ den Alltag der beiden gehörig aufmischt. Mit ihren Dreadlocks, den Stahlkappenstiefeln und der Schweißerausrüstung sieht sie nicht nur gewöhnungsbedürftig aus, vielmehr hat sie auch ein paar eigenartige Angewohnheiten. Was treibt sie immer um Mitternacht im Garten? Und was versucht sie vor Patrick zu verbergen?AufInstagramhatte ich bereits erwähnt, dass mir der erste Band dieser Reihe ¿Unter dem Polarlicht¿ bisher am besten gefallen hat. Es war so ein richtiges 5-Sterne-Buch, woran ich mich immer noch ganz gerne erinnere.Zwar geht es mir mit dem vorliegenden Roman nicht genauso, das Gefühl kommt dem aber ganz nah.Um ehrlich zu sein, hatte ich einige Probleme mit dem Einstieg in die Geschichte. Es war alles irgendwie zu vorhersehbar und an einigen Stellen hatte ich den Gedanken, kitschiger könnte diese oder jene Szene nicht sein! Daher dauerte es auch etwas, bis ich den Roman zuende gelesen habe.Doch bald schon kam eine Stelle ¿ leider kann ich nicht genau sagen, welche ¿ an der es mir plötzlich ganz anders mit der Handlung ging. Auf einmal konnte ich es nicht abwarten, weiterzulesen, denn es folgten mehrere Wendungen, die mich ¿aufhorchen¿ ließen und mich nicht mehr so schnell losließen: ich wollte nur noch wissen, wie es weitergehen würde.Bevor ich aber noch weiter über meineGefühleüber diesen Roman schreibe, sollte ich besser zum Roman selbst kommen.Tatsächlich hat es etwas gedauert, bis ich mich eingefunden habe ¿ sowohl in den Charakteren als auch in der Geschichte. Ich wusste einfach nicht, wie ich Debora einschätzen sollte. Patrick und seinen Sohn Leo kannte ich bereits schon aus den früheren Bänden.Debora war eine ungewöhnliche, etwas verrückte Frau, was sie aber auf ganz besondere Art liebenswert machte. Sie ließ sich außerdem nichts anmerken, wenn sie sich mal ungerecht behandelt oder (vor-)verurteilt fühlte. Diese Seite hat mir an ihr besonders gefallen.Währenddessen war Patrick, besonders seit dem Tod seiner Frau, zu einem zurückgezogenen und übervorsichtigen Vater geworden, denn er hatte Angst, auch seinen Sohn Leo zu verlieren.Die Gegensätzlichkeit zwischen Debora und Patrick ließ es anfangs unmöglich erscheinen, dass die beiden die inirgendeinerWeise überhaupt näherkommen könnten. Doch durch Deboras Geduld und Durchhaltevermögen, wie sie Patrick geholfen hat, das Loslassen zu Lernen (hauptsächlich in Bezug auf Leo), hat sich dadurch ausgezahlt, dass aus den einander fremden Menschen bald schon gute Nachbarn wurden.Allerdings ahnt man zu Beginn noch nicht, dass auch Debora schon Schlimmes in ihrem Leben erlebt hat. In ihrem Leben gab es eine Sache, an die sie gar nicht gern zurückdachte, denn daran hatte sie nur schmerzlich Erinnerungen ¿ und Narben, was uns eigentlich auch schon zu der Kernaussage dieses Romans führt.Mit dieser Geschichte wollte die Autorin weitersagen, dass es im Leben nicht auf die äußere, vergängliche, sondern auf die innere, unvergängliche Schönheit ankommt. Es ist wichtig, dass wir die Menschen, die nicht dem unseren oder dem gängigen (Schönheits-)Ideal entsprechen, nicht als minderwertig betrachten. Es darf aber auch nicht passieren, dass wir uns selbst herabstufen, weil wir unserem eigenem Ideal nicht entsprechen.Denn: jeder Mensch wurde von Gott erschaffen und auch darauf wird in diesem Roman hingewiesen.Zwar habe ich mir dann und wann gewünscht, dass der Glaube öfter angesprochen würde, doch die wenigen Anspielungen fand ich passend gewählt.Es ist schon einige Tage (vielleicht auch eine Woche?) her, dass ich dieses Buch beendet habe, doch ich denke gerne daran zurück. Auch wenn es anfangs nicht so schien, hat es mir letztendlich doch sehr gefallen. Es zählt zu den Büchern, die man drinnen sitzend bei stürmisch kaltem Wetter lesen sollte (gerne aber auch zu anderen Jahreszeiten bei anderen Wetterbedingungen ;)).Um zu meiner Frage im Titel zurückzukehren: man sollte diesen Roman lesen, weil darin wichtige Themen angesprochen werden, aber auch, weil die Handlung mitreißend ist!Von mir gibt es4 von 5 Sterneund beimGerth und Medien Verlagbedanke ich mich ganz herzlich für dieses zur Verfügung gestellte Exemplar!