Realität: In Deutschland galten 2023 77.700 Jugendliche als vermisst, davon hatten sich bis Jahresende mehr als 75.000 Fälle wieder erlegt. Manche Vermisste bleiben aber für immer verschwunden. Fiktion: Die Suche nach vermissten Jugendlichen hat sich die NGO Amissa auf die Fahnen geschrieben, die von einem schweizer Milliardär finanziert wird. Zu den engagierten Mitarbeitern und Mitarberinnen gehören Jan Kantzius und seine Frau Rica. (Die Charaktere haben sich in "Das Fundstück" kennengelernt und sind mittlerweile verheiratet.) Die beiden geraten auf der Autobahn in eine Massenkarambolage, die durch ein Mädchen ausgelöst wird, das in Panik über die Fahrbahn läuft und getötet wird. Mit ihr beginnt für das Ehepaar Kantzius ein neuer Fall und sie erkennen bald ein Muster, das auf weitere Opfer hinweist.Dieser erste Teil einer neuen Serie von Frank Kodiak alias Andreas Winkelmann ist spannend aufgebaut. Kurze Kapitel und schnelle Szenenwechsel. Es gibt immer wieder Abschnitte aus Opfersicht, in denen sich die Handlung zuspitzt, so dass die Suche zu einem Wettlauf mit der Zeit wird. Um die Dramatik zu steigern, werden die Leser lange im Dunkeln gelassen, um welches Opfer es eigentlich geht, denn es wird kein Name genannt. Insgesamt ein solider typischer Winkelmann/Kodiak-Thriller. Fies und auch brutal, aber nicht unbedingt herausragend. Einen Teil habe ich als Hörbuch gehört, gelesen von Charles Rettinghaus, der Synchronstimme u.a. von Jamie Foxx.