"Frostmond" von Frauke Buchholz ist ein recht anspruchsvoller Kriminalroman, den ich als Hörbuchversion in voller Länge gehört habe. Das Buch war sehr gut eingesprochen, man konnte der Stimme gut folgen.Am Transcanada-Highway verschwinden seit Jahren junge Frauen und Mädchen spurlos. Gemeinsam ist ihnen nur ihre indigene Herkunft. Jetzt wird auch die 15-jährige Jeanette Maskisin vermisst und in Montreal tot aufgefunden.Nach dem Täter sucht hier aber nicht nur die Polizei mit den Ermittlern LeRoux und Garner.Im Cree-Reservat wird ihnen nicht viel geholfen, es gibt eine Mauer aus Ablehnung und Schweigen. Die Ermittler lernen wir hier langsam besser kennen, sie sind sehr gegensätzlich und haben auch so ihre eigenen Probleme im Gepäck. Das fand ich teilweise schon etwas dick aufgetragen. Die Ermittlungen werden hier abwechselnd aus beider Sicht erzählt.Als dritter und sehr interessanter Faden kommt hier noch Leon dazu, ein Cousin des Opfers. Er lebt noch in einem sehr traditionellen Stil und will aufklären und auch rächen.Die Sicht des Cousins hat mir sehr gefallen, weil er viel über die Lebensweise und Probleme erzählt, die Perspektivlosigkeit und Ursachen beleuchtet.Weiter fand ich den grandiosen Hintergrund mit der Natur Kanadas überwältigend. Ich habe das Buch sehr gerne gehabt, teilweise wäre mir etwas mehr Tiefe lieber gewesen, teils war mir einiges zu viel.