Buchmeinung zu Matthias Ernst ¿ Schwabenschmerz¿Schwabenschmerz¿ ist ein Kriminalroman von Matthias Ernst, der 2019 bei Midnight erschienen ist. Dies ist der vierte Band um die im schwäbischen Feigenbach ermittelnde Kommissarin Inge Vill.Zum Autor:Matthias Ernst wurde 1980 in Ulm/Donau geboren. Bereits in seiner Jugend begeisterte er sich für Literatur und verfasste Romane und Kurzgeschichten. Nach dem Studium der Psychologie begann er eine Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und arbeitete in mehreren Akut- und Rehakliniken in Süddeutschland. In seinen Kriminalromanen verbindet er seine beiden größten Leidenschaften miteinander, das Schreiben und die Psychotherapie.Matthias Ernst lebt und arbeitet in Oberschwaben. Er ist Mitglied im SYNDIKAT - Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur und bei den BartBroAuthors.Klappentext:Kommissarin Inge Vill wird mal wieder nachts aus dem Bett geklingelt: eine Leiche wurde gefunden. Die Wohnung des Toten Anton Gruibinger ist komplett verwüstet, sein Körper durch unzählige Stichverletzungen verstümmelt. Bald ist klar: Die Tote hatte gerade im Lotto gewonnen. War es Raubmord? Doch rund um die Leiche ist alles klinisch sauber. Wie passt das zusammen?Inge und ihre Kollegen machen sich sofort an die Ermittlungen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen: Ein neuer Kollege kommt hinzu. Und der hat, genau wie Inge, die potenzielle Dienststellenleitung im Auge. Und so beginnt nicht nur eine verzweifelte Suche nach dem Täter oder wenigstens einem Motiv, sondern auch ein nervenraubender Wettbewerb unter den Ermittlern¿Meine Meinung:Mein erster Schwabenkrimi aus der Serie um Inge Vill hat mir gut gefallen. Neben der eigentlichen Krimihandlung nimmt die Erkrankung der Mutter großen Raum ein. Die Mischung aus privaten Themen und fallrelevanten Themen ist gut gelungen. Inge Vill hat ihre Ecken und Kanten, aber sie wirkt sympathisch und man fiebert mit ihr mit. Der durch ihren Chef ausgerufene Wettbewerb wirkt etwas aufgesetzt, sorgt aber für einige Überraschungen. Inge Vill agiert kompetent und versucht den Spagat zwischen Familie und Beruf nach besten Kräften zu bewältigen. Der Autor schildert ihre Gefühle sehr eindringlich und nachvollziehbar. Mehrmals leidet man mit der Kommissarin mit und hofft, dass sich die Dinge bessern. In diesen Passagen wirkt der Roman der realitätsnah.Der Kriminalfall ist interessant und bietet Raum für einige falsche Ansätze. Im Endeffekt bringen Bauchgefühl, Zufall und Hartnäckigkeit die Ermittlungen voran. Der neue Kollege wirkt etwas überzeichnet, aber der Wettbewerbsdruck ist schon enorm.Der Schreibstil ist unaufgeregt, mit humorvollen und mit ernsten Passagen gespickt. Als Quereinsteiger hatte ich keine Verständnisprobleme.Fazit:Ein Schwabenkrimi, der den Spagat zwischen beruflichen und privaten Themen gut meistert und mit glaubwürdigen Figuren punktet. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.