Michael Meyen erzählt in diesem Buch drei Geschichten: die Geschichte der Journalistenausbildung in der DDR, die Geschichte der Kommunikationswissenschaft in der westlichen Welt und seine eigene Geschichte, die eng mit den ersten beiden Geschichten zusammenhängt. Der Autor ist 1988 nach Leipzig gekommen, um Parteijournalist zu werden, und hat erlebt, wie erst der Staat verschwand, in dem er aufgewachsen ist, dann die Sektion Journalistik und schließlich auch jede Erinnerung an die Menschen, die dort gelehrt haben. Damit ist zugleich ein Paradigma entsorgt worden, das Forschung und Berufspraxis verbunden hat und deshalb eine Antwort auf die Medienkrise der Gegenwart liefern könnte.
Inhaltsverzeichnis
1. Was nach Redaktionsschluss passiert ist
2. Warum das Fass noch einmal aufgemacht werden muss
3. Wie ich Geschichte schreiben will
4. Warum die Vergangenheit nicht vergeht. Ein Podium, in dem alles drin ist sogar die Ostsee-Zeitung
5. Wie ich Parteijournalist werden wollte. Ein sehr persönliches Kapitel, das von Rügen über einen T-34 in den Leipziger Herbst führt
6. Wo Brigitte Klump studiert hat. Eine Reise in die 1950er-Jahre, vermittelt von Ingeborg Schmidt
7. Wie die Leipziger Journalistik der Nabel der Welt werden konnte. Eine kurze Geschichte der Kommunikationswissenschaft
8. Wie Ilse, Nikolai und Tilo zu ihrem Diplom gekommen sind. Drei Studentenleben, stellvertretend für mehr als 5000 andere
9. Was ein westdeutscher Pastorensohn aus dem roten Kloster gemacht hat. Ein Ost-West-Seminar, Studenten auf der Suche und ein Minister, der mit sich reden ließ
10. Was der Abriss der Leipziger Journalistik mit der Krise der Gegenwart zu tun hat. Eine Erbengeneration, die ihren größten Schatz nicht zeigen kann322
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