Der Klappentext zu diesem Buch lässt Böses ahnen, denn Jackson Lamb möchte einen Verräter dingfest machen und dabei sollen nicht alle seiner Mitarbeiter zurückkehren.
Dies ist der sechste und für mich der dritte Band aus der Reihe Ein Fall für die Slow Horses. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, den jeweiligen Vorgängerband zu lesen, ist es sicherlich aber auch nicht schlecht, um etwas besser in die Geschichte hineinzukommen. Mir hat dieser Agentenroman wieder sehr gut gefallen. Mick Herron hat einen genialen Schreibstil, voll schwarzem Humor und ziemlich schräg. Die Dialoge sind einfach klasse.
Slough House ist eine Außenstelle des MI5. Hierhin werden alle Mitarbeiter abgeschoben, die nicht erwartungsgemäß funktioniert haben. Das Gebäude ist heruntergekommen, ein echter Schandfleck. Hier dürfen die Slow Horses, wie sie boshafter Weise genannt werden, sich dann mit belanglosen Aufgaben beschäftigen und über ihr Versagen nachdenken.
Das Personal wird auch dieses Mal wieder gut eingeführt. Alle sind sehr speziell und haben so ihre Eigenarten und ihre eigenen Probleme. Am liebsten arbeitet jeder für sich, obwohl sie doch eigentlich zusammenarbeiten sollten. Lamb selbst ist ein exzentrischer Typ mit schlechten Manieren und schmuddeligem Äußern, aber er zieht geschickt seine Fäden. Louisa Guy trauert noch um ihren Geliebten und Ex-Kollegen Min Harper, als dessen Sohn Lucas verschwindet. Sie macht sich auf die Suche nach Lucas im verschneiten Wales, der sich mit einem gefährlichen Spiel in Gefahr gebracht hat. Auf der Beerdigung von River Cartwrights Großvater taucht auch Frank Harkness, Rivers Vater, auf, mit dem Lamb noch eine Rechnung offen hat. Die Jagd auf Frank bringt Lambs Agenten auch nach Wales. MI5-Chefin Diana Taverner, genannt Lady Di, versucht derweil Lamb loszuwerden.
Auch dieses Mal gibt es Sarkasmus, Action und viel Spannung. Mich hat das Buch wieder bestens unterhalten.