Nach landläufiger Meinung ist die Sache mit der »Homosexualität« inzwischen in trockenen Tüchern. Aufgeklärte Gesellschaften haben gelernt, mit Homosexuellen zu leben und deren Diskriminierung abzulehnen. Geht also die jahrhundertealte Konfliktgeschichte zu Ende? In den Sexualwissenschaften schütteln viele mit dem Kopf. Geht man vom tatsächlichen Verhalten der Menschen aus, gelingt es nicht, eindeutig zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen zu unterscheiden.
Norbert Reck hat sich mit Bibel, Geschichte, Psychoanalyse und Sexualwissenschaften auseinandergesetzt und kommt zu dem Schluss: Die Erfindung der »Homosexualität« war eine willkürliche Einteilung der Menschen im ordnungssüchtigen 19. Jahrhundert - mit negativen Folgen für die Betroffenen. Die Menschheit lässt sich nicht in unterschiedliche Arten des Begehrens einteilen - es gibt nicht das eine und das andere Ufer. Ein Debatten- und Aufklärungsbuch.
Inhaltsverzeichnis
I Die Hölle der Abstraktionen
II Die biblischen Texte: Von Sodom bis Paulus
1. Die Autorität der Bibel
2. Genesis 19, 1 29
3. Levitikus 18 und 20
4. Paulus: Römer 1, 22 31 und 1 Korinther 6, 9 10
5. David und Jonatan, Rut und Noomi
III Von Sodom zur Sodomie
1. Sodom und Levitikus in jüdischen Schriften
2. Sodom im Neuen Testament
3. Sodom in der christlichen Literatur der Antike und des Mittelalters
4. Petrus Damiani
5. Sodomie: Ein Begriff lernt laufen
6. Unter dem Radar: Freundschaftsbünde
7. Die großen Umbrüche in der Neuzeit
IV Von der Sodomie zur Homosexualität
1. Vom Sex reden
2. Der neue wissenschaftliche Blick
3. Die Erfindung der Homosexualität
4. Krankschreibungen
5. Aussondern, heilen, morden
V Abschiede von der Kategorie der Homosexualität
1. Sigmund Freud
2. Alfred Kinsey
3. Mary McIntosh, Guy Hocquenghem und andere
VI Identität und Begehren
1. Die Zweiteilung der Menschheit
2. Die Institution der Heterosexualität
3. Homophobie
4. Die Bewegung der Schwulen und Lesben
5. Wie weiter?
VII Aufbrechen