Kritisches Denken wird heutzutage von Studierenden häufig eingefordert, ohne dass ihnen erklärt wird, was genau darunter zu verstehen ist.
Otto Kruse zeigt auf verständliche Art und Weise, was kritisches Denken bedeutet und wie man seine eigenen Meinungen prüft, begründet und kommuniziert.
Dabei setzt das Buch an den konkreten Aufgaben und Fragen an, die sich im Studium beim Argumentieren, Schreiben und Lernen ergeben. Die LeserInnen werden verstehen lernen, wie ihr eigener Verstand funktioniert und wie sie ihn gezielt weiterentwickeln können.
Kritisch zu denken heißt nicht einfach, andere zu kritisieren, sondern Verantwortung für die Qualität des eigenen Denkens zu übernehmen - und genau das lernen Studierende mit diesem Buch!
Inhaltsverzeichnis
Worum es in diesem Buch geht 9
I Was ist Denken und wie lernt man es? 13
1 Arten des Denkens: Drei Beispiele 14
Genauigkeit und Rechentiefe 14
Bewährung in komplexen und unübersichtlichen Situationen 15
Sprachliche Kreativität und Wissensverarbeitung 17
2 Aufbau von Denkkompetenz 19
Denkräume schaffen 19
Unterschiedliche mentale Prozesse 21
Modalitäten des Denkens 25
Denken in zwei Geschwindigkeiten 27
Stärken und Schwächen des eigenen Denkens 28
Denken, Lernen und Verstehen 30
3 Denken lernen: Einzelne Hebel 32
Training 32
Energetisieren 33
Regeln des Denkens 34
Innere Stimme 35
Fehlervermeidung 35
Kreativität entwickeln 37
Selbstreflexion 37
Feedback 38
Vorstellungs- und Imaginationstraining 38
Strukturen erkennen 39
Wissenskonzeptionen verstehen 40
4 Schreiben als Königsweg, um Denken zu lernen 41
II Vom Denken zum kritischen Denken 47
1 Was das kritische Denken »kritisch« macht 48
Begriff und Erklärungsanspruch 48
Kritisches Denken als selbstgesteuertes Denken 49
Kritisches Denken als rationales Denken 50
Kritisches Denken als skeptisches Denken 51
Kritisches Denken als Persönlichkeitsmerkmal 51
2 Die Feinde des kritischen Denkens 52
Dogmatismus 53
Populismus und Fundamentalismus 54
Ethnozentrismus, Nationalismus und Rassismus 54
Parawissenschaften, Aberglaube und Pseudomedizin 55
Versteckte Interessen 55
Bequemlichkeit 56
III Grundlagen präzisen und folgerichtigen Denkens 59
1 Denkformen 60
2 Gedanken in Form bringen und miteinander verbinden 64
Einen Gedanken präzisieren 65
Einen Gedanken mit einem zweiten verbinden 67
Eine Aussage negieren 68
Den Wahrheitsgehalt einer Behauptung präzisieren 69
Eine Aussage durch eine andere begründen 70
Eine Behauptung belegen 71
Eine Aussage durch einen Einwand einschränken 72
Eine Wertung vornehmen 72
Eine Frage stellen 73
Eine Konzeption erstellen 74
Einen Plan machen 74
3 Logisches Schließen 75
Aussagenlogik 76
Induktion und Deduktion 81
IV Argumentieren, begründen und reflektieren 85
1 Wozu argumentieren? 86
Funktionen des Argumentierens 87
Mündliches und schriftliches Argumentieren 89
2 Thesenbezogenes Argumentieren 93
Behauptung oder These 93
Das Argument 95
Schlussfolgern: Argumente voranstellen 97
Beispiel: Die Präzisierung einer These 98
Kontextualisierung einer Argumentation 99
Mehrfachbegründungen 100
Hintergrundwissen anführen 102
Argumente belegen 103
Gegenbehauptung und Gegenargument 104
Entkräften von Gegenargumenten und konzessives Argumentieren 106
Einschränkungen des Geltungsbereichs einer These 107
Schlussfolgerungen ziehen 108
Ein Beispiel für strukturiertes Argumentieren 109
Variationen in der Struktur 112
Makrostrukturen des Argumentierens 114
3 Argumentieren und hypothetisches Denken 114
Nachdenken über das Nichtwissen 114
Reflektieren als bewusste Denktätigkeit 116
Anregungen zum reflektierenden Schreiben 117
4 Forschung darstellen, rechtfertigen und interpretieren 120
Forschung begründen und einordnen 120
Der Forschungsartikel 121
Die rhetorische Struktur des Forschungsartikels 123
V Das Denken auf die Wirklichkeit beziehen 127
1 Daten, Fakten und Quellen 128
Was sind Fakten? 128
Fakten im postfaktischen Zeitalter 130
2 Fakten und Forschung 133
Experimentell vs. naturalistisch 133
Quantitativ vs. qualitativ 135
Theoretisch vs. empirisch 135
Entwicklung und Design vs. Forschung 136
3 Qualitätskriterien für Forschungsergebnisse 136
Validität 136
Objektivität 137
Reliabilität 137
Konfidenzintervall und Messfehler 138
Signifikanz 138
Effektstärke 139
Funktionalität und Usability 140
Reflektierte Subjektivität 141
4 Fakten und Wissen 141
5 Arten wissenschaftlichen Wissens 143
Forschungsergebnisse 144
Fakten 144
Statistiken 145
Ideen 145
Theorien, Konzepte 145
Methoden 146
Technologisches Wissen 146
Sammlungen, Inventare, Systematiken 147
Praxiswissen 147
Erfahrung 147
6 Theorien und ihre Qualitäten 148
Erklären: Der Anspruch jeder Theorie 148
Kriterien zur Beurteilung von Theorien 150
VI Analytisches Denken: Ursachen und Wirkungen 153
1 Kausalität und kausales Denken 154
Kausalität als Bedingung für Rationalität 155
Was Ursache und Wirkung verbindet 156
2 Wahrscheinlichkeit, Zufall und Ordnung 158
Zufall und Determination 158
Notwendige und hinreichende Bedingung 159
3 Struktur, System, Dynamik 160
Was sind Systeme? 160
Entwicklung und Dynamik 161
Komplexität und Nachhaltigkeit 162
VII Wahrheit, Wirklichkeit und Wissen 165
1 Wahrheitskonzeptionen 166
Das Problem mit der Wahrheit 166
Wahrheitskonzeptionen 168
Das Wahrheitsgefühl 170
2 Die Bewährung von Wissen 172
3 Sicheres, unsicheres und fehlendes Wissen 173
VIII Kritisches Denken, Lesen und Schreiben 177
1 Gedanken zur Sprache bringen: Schreiben 178
Texte als Zeugnisse unseres Denkens 178
Gedanken generieren und miteinander verbinden 180
Linearisieren von Gedanken 181
Gedanken durch eine Gliederung strukturieren und hierarchisieren 183
Textorganisationsmuster und Denkformen 185
Gedanken durch Textgenres organisieren 189
2 Geronnenes Denken verlebendigen: Lesen 190
Texte als Träger von Wissen 191
Lesen und intellektuelle Entwicklung 193
Die Texte hinter den Texten 195
Leseprobleme und kritisches Denken 196
Lesestrategien 197
Kritisches und analytisches Lesen 201
Zusammenfassen 202
Hinterfragen und kritisch analysieren 207
IX Kollaboratives Lernen und digitale Technologien 211
1 Kritisches Denken als soziales Denken 212
Kritisches Denken braucht Anregung 212
Kritisches Denken im Studium 213
Gruppenarbeit und kollaboratives Lernen 214
Peer Feedback 216
2 Denken mit Computer und Internet 220
Das Denken an den Computer delegieren 220
Veränderung des Wissens 223
Sind Computer intelligent? 224
Social Media und kollaboratives Denken 226
X Schlussgedanken und Empfehlungen 229
1 Ein kurzes Resümee 230
2 Kritisches Denken im Studium 233
Glossar zentraler Begriffe des kritischen Denkens 235
Literaturverzeichnis 251