Vijay Kumar, Band 3: Ein mysteriöser Todesfall in der Einflugschneise des Zürcher Flughafens - ein junger Ausländer wird trotz winterlichen Temperaturen nur halb bekleidet tot aufgefunden. Ist er aus dem Flugzeug gefallen? Wollte er illegal einreisen? Privatdetektiv Vijay Kumar erhält den Auftrag, den Todesfall des jungen Mannes aufzuklären - sein anonymer Auftraggeber glaubt nicht an einen Unfall. Nach den ersten Ermittlungen in Sachen Flugzeugunfall führen Spuren in das Strichermilieu. Vijay taucht in eine für ihn ungewohnte Szene ein, wo er aber auf bekannte Gesichter trifft
Erster Eindruck: Auf dem Cover ist die Silhouette eines Mannes in einer Unterführung zu sehen; interessantes Spiel mit Licht und Schatten - gefällt mir.
Dies ist Band 3 einer Reihe, kann jedoch unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden.
Die Vorstellung, dass jemand aus persönlicher Verzweiflung heraus die Flucht in einem Radkasten eines Flugzeuges wagt - wohlwissend, dass die wenigsten eine solche Reise überhaupt überleben -, ist sehr beklemmend. Vijay hat den Tatort sehr genau besichtigt und aufgrund der abgebrochenen Zweige über dem Fundort darauf geschlossen, dass dies ein solcher Fall sein könnte. Staatsanwalt Tobler ist wenig erfreut über die Einmischung des Privatdetektivs, gibt aber kurz darauf die Theorie des Unfalltodes als seine Ermittlungsergebnisse zum Besten. Vijays anonymer Auftraggeber glaubt nicht an einen Unfall. Warum will der Auftraggeber anonym bleiben? Hatte er ein Verhältnis mit dem verstorbenen jungen Mann, wovon aber niemand etwas wissen darf? Eigentlich wird Vijay nicht aktiv, wenn ein Auftraggeber anonym bleibt, aber mit eigentlich zahlt man auch keine Rechnungen. Also übernimmt er den Fall. Kaum hat er zu recherchieren begonnen, gibt es bereits den nächsten Toten. Haben diese Fälle etwas gemeinsam?
Homosexualität; Organisation Sanduhr mit einem aussergewöhnlichen Programm; Überfall auf Schwule; Prominente; ungelöste Suizidfälle - dies sind nur einige der behandelten Stichworte.
Für mich als Leserin ist Vijays Mutter sehr amüsant: Sie versucht unbeirrt, für ihren Sohn die richtige indische Frau zu finden, da er selbst nicht die gewünschten Fortschritte - zumindest nicht aus ihrer Sicht - zu machen scheint. Dieses Mal hat sie doch tatsächlich ein Partnersuche-Inserat in der Zeitung geschaltet, das sage und schreibe während drei Wochen jeden Tag erscheint! Und nicht einmal unter Chiffre oder E-Mail-Adresse, nein gleich mit Namen und Anschrift! Tja, sehr witzig für mich - für Vijay etwas weniger Berührend fand ich die Situation mit dem Vater bzw. insbesondere das Gespräch von Vater und Sohn. Mehr möchte ich darüber aber nicht verraten. Dieses Mal empfand ich die erste Hälfte des Buches etwas schwerfälliger als sonst; die zweite Hälfte liess sich deutlich flüssiger lesen. Das Ende hat es herausgerissen , so dass ich 4 Sterne vergebe.