Im Vergleich mit den Naturwissenschaften, in denen es mutmaßlich stets um Beobachtungen und Experimente geht, scheint die Ethik ein gespaltenes Verhältnis zur Empirie zu unterhalten. Dieses Buch argumentiert gegen diese vorherrschende Auffassung, indem es zeigt, dass wir tatsächlich sehen können, was gut, richtig oder gesollt ist, genauso wie wir die meisten anderen Dinge sehen können, und zwar sowohl im analogen als auch im buchstäblichen Sinne. Unter Anknüpfung an zeitgenössische Debatten in der Metaethik, der Wahrnehmungstheorie und der Emotionstheorie wendet sich diese Arbeit damit letztlich gegen den epistemologischen Dualismus von ethischer und nicht-ethischer Sinneswahrnehmung und den psychologischen Dualismus von Anschauung und Emotion.