Über die berufliche Identität von SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen wird zwar viel geschrieben, doch gibt es nur relativ wenige (aktuelle) Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Neben dem allgemeinen Forschungsstand zur beruflichen Identität werden speziell empirische Erkenntnisse an der Schnittstelle Soziale Arbeit und Psychotherapie im Rahmen einer Identitätsdiskussion ausführlich dargestellt.
Es werden die Familien- und die Suchttherapie sowie die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit Blick auf eine mögliche identitätsverändernde Wirkung bei SozialpädagogInnen auf Grundlage eigener empirischer Untersuchungen in Augenschein genommen. SozialpädagogInnen vermissen in ihrem Studium häufig eine Vermittlung von Theorie und Praxis, die sie im Berufsalltag bestehen lässt. Daher nehmen sie Weiterbildungen auf, um sich zu professionalisieren. Die berufliche Identität verändert sich in der Regel durch die weitere Qualifizierung, was die Autorin zu der Frage führt, ob die Klinische Sozialarbeit dazu dienen könnte, den psychotherapeutisch weitergebildeten SozialpädagogInnen eine fachdisziplinäre Heimat zu bieten, wenn sie im Gesundheitsbereich tätig sein wollen. Nach den in diesem Buch zusammengetragenen Erkenntnissen kann dieses Projekt nur gelingen, wenn in Aus- und Weiterbildung mehr in die Identitätsbildung im Sinne einer Patchwork-Identität investiert würde.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhalt;6 2;Kapitel 1 Einleitung;10 3;Kapitel 2 Die Identitätsdiskussion in der Sozialen Arbeit;15 3.1;2.1 Was meint berufliche Identität?;15 3.2;2.2 Schwierigkeiten von SozialpädagogInnen beim Identitätsaufbau;22 4;Kapitel 3 Begegnungen und Abgrenzungen;37 4.1;3.1 Psychotherapie, Klinische Psychologie und Psychotherapieschulen;38 4.2;3.2 Soziale Einzelfallhilfe und Casework;46 4.3;3.3 Unterscheidung von Sozialer Arbeit und Psychotherapie;67 4.4;3.4 Begegnungen zwischen Sozialer Arbeit und Psychotherapie;75 4.5;3.5 Sozialtherapie, Soziale Therapie, Soziotherapie und Soziale Psychotherapie;84 5;Kapitel 4 Forschungsstand;90 5.1;4.1 Studien, die Aussagen zur beruflichen Identität von SozialpädagogInnen erlauben;91 5.2;4.2 Motivation für das Studium Sozialer Arbeit;102 5.3;4.3 Was motiviert zu einer psychotherapeutischen Weiterbildung?;114 6;Kapitel 5 Psychotherapeutische Weiterbildungen und ihre Auswirkungen auf die berufliche Identität;118 6.1;5.1 Die sozialpädagogische FamilientherapeutIn;119 6.2;5.2 Die sozialpädagogische SuchttherapeutIn;135 6.3;5.3 Die Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn mit sozialpädagogischem Herkunftsberuf;149 6.4;5.4 Zusammenfassende Betrachtungen;168 7;Kapitel 6 Die Bedeutung der Methodenkompetenz in der Sozialen Arbeit;171 8;Kapitel 7 Klinische Sozialarbeit und Clinical Social Work;178 9;Kapitel 8 Die berufliche Identität zwischen Sozialer Arbeit und Psychotherapie?!;193 10;Kapitel 9 Schluss;205 11;Literatur;210