Die Auferstehung eines tot geglaubten Geheimbundes
Der Physiker Leonardo Vetra roch brennendes Fleisch, und es war sein eigenes. Er starrte voller Angst und Entsetzen zu der dunklen Gestalt hinauf, die drohend über ihm stand.
"Was wollen Sie?"
"La chiave", antwortete die krächzende Stimme. "Das Passwort."
[...]
Als Harvardprofessor und angesehener Symbolologe Robert Langdon am frühen Morgen durch das Leuten seines Telefons aus einem Albtraum gerissen wird, beginnt für ihn wahrlich ein Abenteuer.
Die unbekannte Stimme eines Schweizer Teilchenbeschleunigers fordert ein Treffen mit ihm, mit der Aussage, dass er sich unbedingt etwas ansehen müsse. Weitere Gründe könne er am Telefon nicht nennen.
Verärgert knallt Langdon den Hörer auf die Gabel. Doch als schon kurze Zeit später sein Faxgerät summt und er das Blatt aus dem Auffangbehälter in Händen hält spürt er Übelkeit ins sich aufsteigen.
Das Bild eines splitternackten Mannes dessen Genick gebrochen wurde lässt Langdon erstarren. Doch da ist noch etwas. Etwas abscheuliches und faszinierende zugleich. Ein einziges, gebrandmarktes Wort säumt die nackte Brust des Toten: Illuminati.
Die geheime Bruderschaft, dessen Anhänger hoch angesehene Wissenschaftler vergangener Zeiten gewesen sind war lange von der Bildfläche verschwunden. Nur Robert Langdon hat nie an der Existenz des von der Kirche verteufelten und längst tot geglaubten Ordens gezweifelt. Kein Wunder also, dass man ihn als Kontaktperson auserwählt hat.
Die größte Forschungseinrichtung der Welt mit Namen CERN und Sitz in der Schweiz hat in der nuklearen Forschung ein fast unglaubliches Werk vollbracht. Die künstliche Erzeugung von Antimaterie, eine effektive Energiequelle die weder Umweltverschmutzung noch Strahlung erzeugt. Bisher konnte Antimaterie nur in winzigen Mengen hergestellt werden. CERN gelang jedoch der Durchbruch mit der Erzeugung enormer Mengen. Doch auch Antimaterie hat einen prägnanten Nachteil, denn sie explodiert mit fast allem womit sie in Kontakt gerät. Und genau hier beginnt Illuminati seinen Lauf zu nehmen. In enger Beziehung stehen der Mord Leonardo Vetras und ein ausgeklügelter Raub der Antimaterie kurz vor der Wahl des neuen Papstes. Ein Abenteuer, das Langdon vor große Rätsel stellt und im Kontrast zum Zeitdruck bis zum Beginn der Wahlen fast unlösbar scheint. Immer wieder wird er mit geheimen Riten und Zeichen konfrontiert, die er nicht nur deuten sondern auch lösen muss, um das Leben unschuldiger Kardinäle zu retten.
Nach und nach entwickelt sich die Geschichte von Dan Browns Debüt zu einem absoluten Verschwörungsthriller, der eine wahre Lesesucht auslösen kann.
Neben unlösbar scheinenden Rätseln, seltsamen rituellen Morden und wunderbar architektonischen Ausschweifungen, die nicht nur den Vatikan sondern auch Rom im ganzen betreffen gelingt es Brown auf einzigartige Weise, einen schier endlosen Spannungsbogen niemals abstumpfen zu lassen. Selbst zum Ende des Buches hin gelingt es dem Autor, die Leserschaft noch einmal systematisch hinters Licht zu führen.
Und genau das sollte es sein, was einen Bestseller auch ausmacht: dass niemals Langeweile aufkommt und man sich nur schwer zwingen kann dieses Werk aus den Händen zu legen.
© Daniel Biester - www.literature.de - Das Literaturportal