War okay, aber gerne mehr Worldbuilding und mehr Tiefe bei den Charakteren
Von Laura Kneidl habe ich bisher schon einige Bücher gelesen und gerade ihre Fantasygeschichten mag ich ganz gerne. Von Bianca Iosivoni hab ich bisher nur ein Buch gelesen, was mich leider nicht überzeugen konnte. So bin ich doch mit relativ wenigen Erwartungen an die Geschichte gegangen, die ich einfach spontan ausgewählt hatte.Die Sprecher haben mir gut gefallen, sie haben den Charakteren echt gut Leben eingehaucht. Erzählt wird die Geschichte wechselnd aus den Sichten von Roxy und Shaw, wobei Roxy eindeutig den größeren Redeanteil hat. Fand ich ein bisschen unausgeglichen, aber gut.Die Handlung selbst wollte mich nicht so richtig vom Hocker hauen. Das Szenario fand ich zwar spannend, aber so viel von der Suche nach den verlorenen Seelen bekommt man eigentlich gar nicht mit. Das fand ich doch ein wenig schade. Sicher, es gibt andere Sachen, die in der Handlung passieren - allen voran dass man erfährt, wer eigentlich für das ganze Chaos verantwortlich ist. Ja gut, aber so richtig gecatcht hat es mich nicht. Zumal ich insgesamt auch den Eindruck hatte, dass auf den Seiten nicht so viel passiert. Da hab ich schon andere Bücher mit deutlich mehr Inhalt gehabt.Die Liebesgeschichte, wenn man sie denn so nennen möchte, hält sich glücklicherweise noch gut im Hintergrund bzw. kommt erst zum Ende auf. So richtig habe ich nicht verstanden, was die beiden aneinander finden, aber das muss ich ja auch nicht. Es war nicht dauerpräsent und damit bin ich schon zufrieden.Ein bisschen hätte ich mir zu den Hintergründen gewünscht. Wie ist die Welt aufgebaut? Was macht die einzelnen Spezies aus? Das ist mir doch etwas blass geblieben, wobei ja nach den Klappentexten der Folgebände zumindest davon auszugehen ist, dass da noch einiges kommen wird.Roxy fand ich okay, aber so richtig wollte sie mich nicht von sich überzeugen. Selbiges gilt auch für Shaw, was bei ihm aber vor allem daran liegt, dass er eben keine Erinnerungen mehr hat. Die Nebencharaktere ... ja, einige haben mein Interesse wecken können und sie machen mich neugierig, denn es gibt sicher noch viel über sie zu erfahren.Die Entwicklungen am Ende hatten durchaus Action parat, wenn ich auch ein wenig das Gefühl hatte, dass die Charaktere zu dumm dargestellt wurden. Manche Handlung der Gegenspieler fand ich doch offensichtlich und haben nicht überrascht. Das Ende ist absolut offen gehalten und ja, ein bisschen neugierig macht es schon, wie es weitergehen wird. Auch wenn es etwas komisch anmutet, dass es im nächsten Band um andere Charaktere gehen wird.Mein Fazit Der Auftaktband der "Midnight Chronicles" hat mich insgesamt nicht so richtig überzeugen wollen. Das Szenario fand ich spannend, hätte mir aber an vielen Stellen einfach mehr gewünscht - auch vom grundsätzlichen Worldbuilding. Die Protagonisten fand ich okay, aber auch hier fehlte mir einfach ein bisschen die Tiefe. Die Entwicklungen am Ende machen mich trotz allem ein bisschen neugierig auf den Fortgang - auch wenn es etwas komisch anmutet, dass es im nächsten Band um andere Charaktere gehen wird.