Mit dem Codex Manesse beherbergt die Heidelberger Universitätsbibliothek den wohl berühmtesten und umfangreichsten Prachtkodex seiner Zeit. Das reich illustrierte Liederbuch ist nicht nur ein Kleinod mittelalterlicher Buchmalerei, sondern vor allem ein einzigartiges Zeugnis des Reichtums mittelhochdeutscher Lyrik, von der Zeit Barbarossas im 12. Jahrhundert bis zu den Anfängen des 14. Jahrhunderts. Die Literaturwissenschaftlerin Anna Kathrin Bleuler macht diesen Schatz einer breiten Leserschaft zugänglich. Ihre anschauliche Darstellung ist gleichermaßen dem Inhalt wie der Entstehungsgeschichte des Codex gewidmet. Sie erhellt das Wesen der Autorenbilder im Codex und entwirft ein Panorama der Formenvielfalt des mittelalterlichen Minnesangs.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Entstehungskontext
Das Werk Johannes Hadlaubs
Historische Verortung: Die Familie Manesse undJohannes Hadlaub
Schrift und Bildmerkmale, Hinweise auf ZürcherSchreiber
Suche nach der Schreiberwerkstatt
3. Herstellung und Aufbau des Codex
Herstellungsprozess
Aufbau des Codex nach Ranghierarchie der Autoren
Verherrlichung der Stauferzeit: Kaiser Heinrich,König Konrad der Junge
Binnenstrukturierung des Codex
4. Die Autorenbilder
Vorlagen, Inspirationsquellen
Bildtypen, Variationen der Bildelemente
Die Kategorie historischer Autor
5. Der Textbestand
Höfische Liebesdichtung: Der Minnesang
Höfische Liebe jenseits der Geschlechterrollen: Der von Kürenberg
Höfische Liebe als Dienst an einer unerreichbarenDame: Friedrich von Hausen
Liebe alsherzeliebe: Walther von der Vogelweide
Höfische Liebe im Zerrbild gegenhöfischer Welt: Neidhart
Höfische Liebe und Formartistik: Konrad vonWürzburg
Sangsprüche Kunst der unbehausten, fahrendenDichter?
Darstellung des fahrenden Dichters als Allegorie dermenschlichen Lebensreise: Der Tannhäuser
6. Gebrauchsfunktion und Besitzgeschichte
Literaturverzeichnis
Anmerkungen zu den Primärtexten und Übersetzungen
Dank
Personenregister
Register geographischer Begriffe
Bildnachweis