Die Fortsetzung des ersten Eppstein-Krimis von Brina Stein: "Mord im Schatten des Turms" bietet ein schönes Wiedersehen mit den lustigen Landfrauen, sowie einen neuen Mordfall.
Die Landfrauen sind zur Hochzeit zweier Bekannter auf Burg Eppstein eingeladen. Während ihres Aufenthaltes wird eine Frau auf mysteriöse Weise ermordet, dieses Mal begegnen die Landfrauen den Tatverdächtigen direkt im Anschluss an den Mord und geraten in den Besitz von Beweismaterial. Daraufhin mischen sie sich, wie bereits im ersten Teil, in die polizeiliche Ermittlung ein. In diesem Roman geht es um das Thema Tierdiebstahl, die Partnerstadt von Eppstein: "Aizkraukle", die Beziehungen der Landfrauen zu ihren Partnern und die Emanzipation gegenüber den Männern, die ihre "Frauen" beschützen wollen. Auch die Tochter des Mordopfers aus dem ersten Teil sieht man hier an der Seite der Landfrauen als neues Mitglied der "Miss Marple hoch vier".
Diesmal haben sie sich definitiv mehr abgebissen, als sie kauen können, denn in ihrem Eifer kommen sie einer Sache auf die Spur, die für die Vier viel zu groß ist.
Hier liegt für mich eine Schwäche des Romans, der sich für das Ende einen zu großen Abschluss der Story vornimmt. Auch der Charakter des Bösewichts aus Aizkraukle hätte für mein Empfinden mehr Tiefe vertragen können. Schön sind wiederum die Beziehungen der Landfrauen zu den anderen Figuren des Krimis, die Landschaftsbeschreibungen der schönen Burgstadt Eppstein sowie die hessische Mundart. Der regionale Bezug ist in diesem Teil noch stärker als im ersten Teil, was für Leser aus der Gegend amüsant und nostalgisch ist und für Nicht-Hessen interessant und informativ. Vielleicht eine Anregung für einen Besuch im Taunus?
Eine Empfehlung für Krimifans, die beim Lesen mitfiebern wollen, aber auch gern was zu lachen haben!