Der Küstenkrimi "Das Böse im Watt" ist der vierte Band einer Reihe um das Ermittler-Duo Olofsen/Greiner von Autor Markus Rahaus. Die Reihe erscheint im Emons Verlag.
Als die Leiche eines Mannes an der Fahrwassertonne gefunden wird, startet das Ermittlerduo Arne Olofsen und Martin Greiner die Nachforschungen in einem Fall, der viele Rätsel aufwirft. Die Vermutung liegt nahe, dass der Tote ein renommierter Architekt war, dessen letztes Projekt ein Luxus Hotel in sensationeller Lage am Ende des Cuxhavener Leitdamms in der Elbe war. Die Spurensuche gestaltet sich schwierig, denn es gibt kaum Hinweise auf den Täter. Es könnte sich aber auch um radikalen Akt von Gegnern des Bauvorhabens handeln. Die Nachrforschungen führen in ein Dickicht aus Intrigen, Missgunst und Geldgier.
Der vierte Fall der Cuxhavener Ermittler dreht sich um die Aufklärung eines Mordfalls. Beim Toten scheint es sich um den Stararchitekten Brauker zu handeln, der ein umstrittenes Luxusprojekt in elitärer Lage in Cuxhaven geplant hat.
Die Handlung ist stimmig und interessant aufgebaut. Man begleitet die Ermittlungen und wird immer tiefer in die Story hineingezogen, weil man einige Hintergründe erfährt, die den Ermittlern unbekannt sind. Es ist ein Spiel von Gier und krimineller Energie, das durch Hass und Missgunst angeheizt wird. Ich habe mitgerätselt, konnte mir aber lange Zeit keinen genauen Reim machen, bin aber dennoch in der Geschichte abgetaucht. Die Spannung entwickelt sich immer mehr und endet in einem fesselnden Countdown, allerdings sind dabei wohl mit dem Autor ein wenig die Pferde durchgegangen und er hat ein paar Schippen zuviel Action aufgelegt.
Die Figuren werden vielseitig und lebensnah geschildert, ich konnte von Anfang an mit dem Ermittlerteam sympathisieren und fühlte auch eine gewisse Anerkennung für die gewiefte und scheinbar abgebrühte Charlotte Brauker, die mit ihren Aktionen kriminelle Energie und Planung beweist. So empfinde ich in Krimis eher selten und lehne sonst instinktiv die böse Seite ab. Hier war die Figur in gewisser Weise eine Bereicherung.
Markus Rahaus hat einen raffinierten und fesselnden Krimi geschrieben, der in Cuxhaven angesiedelt ist und mich bis zum Ende gepackt hat. Er schreibt flüssig, anschaulich und sehr lebendig und bringt gerade in den Dialogen auch mal eine Prise Humor unter. Die Handlung wird logisch aufgebaut. Besonders interessant war für mich, dass hier die Vertuschung eines Todesfalles eine Rolle spielte und warum gerade die Frau des Architekten über so ausgeklügelte kriminelle Logik verfügt. Auch das große Bauprojekt für Gutbetuchte sorgt für interessante Impulse, denn Einheimische sind zwar vom Tourismus abhängig, wollen aber auch kein Spielball der Reichen werden.
Ein interessanter und spannender Krimi aus Cuxhaven, der gut unterhält und mit seinem Ermittlerteam punkten kann.