Vijay Kumar, Band 6: Die Dokumentarfilmerin Pina Gilardi wird auf der Strasse niedergestochen. Vijay Kumar hat dies zufällig mitangesehen. Da die Produzentin im Koma liegt, kann sie nicht aussagen. Von ihrer Lebensgefährtin vernimmt er, dass Gilardi erst vor kurzem in Indien war, um die Lebensbedingungen HIV-positiver Menschen aufzuzeigen. Um den Spuren zu folgen, reist Vijay nach Indien
Erster Eindruck: Das Cover mit Ganesha, dem Gott mit dem Elefantenkopf, gefällt mir. Den Begriff Schattenschnitt kann ich aktuell nicht zuordnen.
Dies ist Band 6 einer Reihe, kann jedoch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Der Einstieg in den sechsten Band war sehr amüsant, denn Vijay steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Das wäre selbstverständlich nichts, was mich amüsieren sollte, aber der Auslöser für seine Krise ist vergnüglich (als Ü40 darf ich das sagen): Die hämische Ankündigung des beginnenden Zerfalls, ein Symbol für meine unweigerlich ablaufende Lebenszeit, der Hauch des Todes: ein weisses Haar! Doch dies ist nicht das einzige Problem, mit dem Vijay sich beschäftigt, denn er hat noch eine viel grössere Baustelle: die Beziehung mit Manju steckt arg in der Klemme. Wenn sie sich nicht beide zusammenreissen, ist das Ende wohl absehbar. Doch nun zum Geschäftlichen: Bei einem Ausflug kommt er in Kontakt mit einer indischen Ärztefamilie, deren Tochter nun in der Schweiz den von ihnen ausgewählten Bräutigam, selbstverständlich ein Inder aus gutem Hause, ehelichen soll. Die Tochter weigert sich jedoch. Der Mann, denn sie wirklich liebt, ist vor kurzem aus mysteriösen Gründen verstorben - Vijay soll den Grund herausfinden, und zwar in Indien! Da er in Sachen Gilardi sowieso nach Indien muss, kann er gleich zwei Dinge auf einmal erledigen: er reist daher von Zürich nach Mumbai (neben dem die grösste Stadt der Schweiz mit ihren 400000 Einwohnern geradezu beschaulich anmutet!). Die Stadt und die Grossfamilie der Kumars sind im wahrsten Sinne überwältigend. Ein Anruf aus der Heimat lässt ihn umgehend zurückreisen - was ist passiert?
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und für mich war allein das Lesen der indischen Gegebenheiten sehr eindrucksvoll. Ich mag es, Einblicke in andere Lebensweisen und Kulturen zu erhalten. Dieses Mal habe ich auch wieder etwas Neues gelernt: Hijras stellen das dritte Geschlecht Indiens dar. Ich war noch nie in Indien, aber ich denke, dass mich die Hitze, die Farben, Düfte, der Lärm oder auch die Kontraste Arm - Reich überfordern würden.