Schon immer haben mich Zahlen, Gleichungen, Funktionen, Geometrie, die verhasste Mengenlehre und was es sonst noch in der Mathematik gibt, die in der Realschule und später beim Abitur gelehrt worden sind, fasziniert. Mittlerweile sind Zahlen Bestandteil meines Berufes geworden und Excel mein Werkzeug, Zahlen zu kontrollieren. Soweit meine Affinität zu Zahlen und zur Mathematik. Interessant, weitgehend spannend, täglich in der Anwendung. Soweit so gut.
Gespannt war ich nun auf dieses Buch "Die Entdeckung der Unendlichkeit" von Aeneas Rooch. Was erfahre ich über die Unendlichkeit in der Mathematik? Was über die Forschung zum Thema? Was über die Unendlichkeit? Was ist Unendlichkeit?
Die Unendlichkeit ist ja ein Begriff, der sehr schwer zu fassen ist. Die meisten von uns verbinden damit eine große Weite im Weltall. Für Mathematiker bedeutet die Unendlichkeit (???) ja was eigentlich? Aeneas Rooch versteht es auf eine lockere Art und Weise, lebhaft, fundiert und nicht abgehoben, das Thema "Unendlichkeit" an den/die Leser*in zu bringen.
Fasziniert habe ich die Ausführungen zur Unendlichkeit gelesen. Im Zug zur Arbeit und zurück nach Hause. Als Bettlektüre. In jeder zur Verfügung stehenden Minute. Aeneas Rooch hat es verstanden, mich als Leser mitzunehmen. Mich zu begeistern.
Dabei werden die Protagonisten der Materie wie Cantor, Hilbert, Russell und selbst Einstein, um nur einige zu nennen, nur als roter Leitfaden genutzt (was deren Leistungen in der Mathematik und anderen Wissenschaften in keinster Weise schmälert, sondern als solche auch hervorgehoben werden), um das Thema der Entdeckung der Unendlichkeit und der damit verbundenen "Neustrukturierung" der Mathematik zu beschreiben.
Rooch versteht es, flüssig, lebendig und dennoch wissenschaftlich das Thema zu vermitteln. Seine Nerd-Zonen vertiefen einzelne Ausführungen und sind dennoch für jedermann nachvollziehbar. Selten habe ich ein Sachbuch mit so einer freudigen Erwartung zur Hand genommen. Es hat mich von Anfang bis Ende in Beschlag genommen. Danke.
Zufällig habe ich letztens noch einen Podcast zum Thema gehört. Auch hier hat Aeneas Rooch es verstanden mit Leichtigkeit Georg Cantor und die Unendlichkeit zu vermitteln. Hat Freude gemacht zuzuhören.