Neue Essays Alfred Brendels zu Musik, Literatur und über das Altern.
Alfred Brendel ist nicht nur einer der besten Pianisten unserer Zeit, sondern auch einer der anregendsten Essayisten, der sich nicht nur mit »Naivität und Ironie«, sondern auch mit großer Kenntnis und Empathie mit der Musik auseinandergesetzt hat. Wenn Goethe behauptet: »Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch genannt zu werden; wer sie liebt, ist ein halber, wer sie aber treibt, ein ganzer Mensch«, dann spricht in diesen neuen Arbeiten der »ganze Mensch« Alfred Brendel. Ob er über Goethes »musikalische Bedürfnisse« oder über »Goethe und Beethoven, über Mozart oder den oft vernachlässigten Haydn schreibt, immer öffnet er uns die Augen für die besonderen Aspekte ihrer Musik. Über Haydn: »Neben der verwirrenden Vielfalt seines Schaffens ist es die weit verbreitete Humorlosigkeit, die ich als einen Hauptgrund dafür sehe, dass Haydn immer noch gerne unterschätzt wird. «
Neben den großen Essays stehen drei Gespräche, die nicht nur über sein Verhältnis zur Musik und zum Musikbetrieb, sondern auch zur Literatur, die er zeitlebens geliebt, und zum Alter, das nun auch diesen Menschen erreicht hat, Auskunft geben. Anlässlich eines Gesprächs über Busoni hat er ein kleines Selbstporträt gezeichnet: »Was mich an ihm sofort fesselte, war die Vielfalt seiner Persönlichkeit: Pianist, Komponist und Pädagoge, Schriftsteller und Büchernarr, Herausgeber und Bearbeiter, Liebhaber der bildenden Künste und der Architektur sowie des Theaters das alles in einer Person. Kennen Sie einen anderen Musiker mit einem so weiten Horizont? «