Bei der ersten Erzählung, Späte Liebe, handelt es sich um den inneren Monolog eines altgewordenen Redners für die sozialistische Bewegung im Israel der siebziger Jahre. Für diesen Mann ist der jüdische Staat in extremer Gefahr, da in Rußland ständig Komplotte zur Vernichtung Israels geschmiedet werden. Doch niemand hört auf ihn. In seiner Einsamkeit gibt er sich fanatischen Phantasien hin, wonach die israelische Armee die Sowjetunion überrollt. In der Erzählung Dem Tod entgegen evoziert Oz die Geschichte eines Kreuzzuges: Im Jahre 1096 bricht Graf Guillaume de Touron mit einem Troß auf, um durch die Eroberung Jerusalems sein Seelenheil und das seiner Mitstreiter zu erlangen. Auf ihrem Weg plündern und morden sie, denn es dient ja der guten Sache. Ihr dienen auch die Greueltaten an Juden, die sie auf ihrem Weg aufstöbern. Doch dieser Kreuzzug schlägt fehl. Das Scheitern ist bedingt durch die fanatische Einstellung der Kreuzfahrer: Sie können sich nicht vorstellen, daß Gott sie auf ihrem Pilgerzug mit solchen Hindernissen konfrontiert, und suchen folglich in ihrer Mitte nach dem Verräter. Das gemeinsamen Thema dieser beiden Erzählungen: die Vorstellung des anderen als des absolut Bösen zerbricht diejenigen, die sich diese Vorstellung zu eigen machen.
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