In dieser ersten großen Kulturgeschichte Weimars seit Jahrzehnten zeigt Annette Seemann anschaulich, wie schon früh ein "Mythos Weimar" entstand, und geht den verborgenen Verbindungslinien nach, die von Luther über Bach zu Goethe und weiter bis zum Bauhaus und zur Weimarer Verfassung führen.
Weimar erscheint wie ein Kondensat deutscher Kultur und Geschichte: Luther wurde von hier aus politisch protegiert, und Johann Sebastian Bach wirkte am Weimarer Hof. Als Wahlheimat von Goethe und Schiller wurde die Stadt zum Zentrum der deutschen Klassik. Franz Liszt fühlte sich von der Aura Weimars magisch angezogen. Der geistig umnachtete Friedrich Nietzsche wurde nach Weimar geholt, damit er sich in die Reihe der Klassiker einfüge. Das Bauhaus entstand in Weimar, und nicht zufällig wurde hier die Weimarer Verfassung aus der Taufe gehoben. Aber auch das Konzentrationslager Buchenwald mit seinem Terror und seiner Untergrund-Kultur gehört zur Geschichte der Stadt. Adolf Hitler, Stalin und die DDR-Oberen machten sich den "Geist von Weimar" zunutze, aber letztlich, so zeigt Annette Seemann in ihrem eindrucksvollen Buch, hat "Weimar" als Inbegriff von Humanität, Freiheit und Bildung allen Vereinnahmungsversuchen widerstanden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Die frühe Zeit
2. Zeit des Glaubens, 1250 1756
3. Die Goldene Zeit, 1756 1807
4. Probezeit, 1807 1846
5. Die Silberne Zeit, 1846 1901
6. Moderne Zeiten, 1901 1925
7. Die braune Zeit, 1925 1945
8. Die rote Zeit, 1945 1990
9. Bunte Zeiten, seit 1990
Anhang
Plan von Weimar Zeittafel Anmerkungen Literaturhinweise Bildnachweis Personenregister