Arno Schmidt war mit seinem Roman Das Steinerne Herz noch vor Uwe Johnson der erste Schriftsteller überhaupt, der das gespaltene Deutschland literarisch zum Thema gemacht hat. Obwohl die Geschichte um die Machenschaften eines Büchersammlers bereits in einer sexuell, politisch und religiös entschärften Fassung publiziert wurde, rief die deutsche Literaturkritik voller Entsetzten aus: "Gott schütze die deutsche Literatur!" Im Rahmen der Bargfelder Ausgabe liegt einer der unterhaltsamsten und sprachmächtigsten Romane der Nachkriegsliteratur erstmals in der unzensierten Fassung vor.
Die beiden Capriccios Tina (1956) und Goethe (1957) - hinreißende Stücke, in denen man durch eine Litfaßsäule in Darmstadt direkt in ein unterirdisches Elysium keineswegs toter Dichter gelangt oder von einem nächtlichen Besuch Goethes beim Kollegen Schmidt erfährt - nannte Arno Schmidt "Satyrstücke leerer Stunden, wenn mich der ganze Betrieb (. . .), ob hiesiges Literatengewäsch, ob Großstadtgetue, wieder einmal so sehr anstinken, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß."
Im Spiel mit Elementen des Science-Fiction-Romans, gibt Schmidt in Die Gelehrtenrepublik (1957), einer düsteren Utopie, das Bild einer atomar verseuchten Erde, die von liebeshungrigen Zentaurenweibchen und Mörderspinnen bevölkert wird.