Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Jetzt unser Bookcycling entdecken: Gebrauchte Bücher ganz leicht verkaufen
Alle Infos
mehr erfahren
product
cover

Das Land der Bayern

Geschichte und Geschichten von 1800 bis heute

(2 Bewertungen)15
350 Lesepunkte
Buch (gebunden)
Buch (gebunden)
35,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Do, 03.04. - Sa, 05.04.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen
Bayern - die etwas andere Geschichte

Bayern: Da denken viele an idyllische Seenlandschaften, an prächtige Schlösser vor Bergpanoramen und an pittoreske Barockkirchen inmitten saftiger Wiesen. In seiner Vermessung der bayerischen Naturräume und Geschichtslandschaften eröffnet der Historiker Bernhard Löffler dagegen neue, ungewöhnliche Zugänge zu einem Bayern jenseits der Klischees. Er nimmt uns mit auf eine Reise vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, von Altötting bis nach Aschaffenburg, von Oberammergau bis zum Obersalzberg, vom Walchensee bis nach Wackersdorf. Durch erhellende Beispiele und kurzweilige Geschichten lässt er 200 Jahre bayerische Geschichte lebendig werden und zeigt, dass manche scheinbar alte Traditionen doch erstaunlich jung sind.

Wohl gibt es in Bayern tatsächlich Berge, Wiesen, Wälder und Seen, Schlösser, Klöster und Kapellen, aber dieses weithin dominante Bild ist sehr selektiv. Oft genug erweisen sich Räume und Landschaften eher als Projektionsflächen für Maler und Literaten, Historiker, Ethnologen und Naturschützer, Urlauber und Enthusiasten der Wander- und Waldvereine. Und sie werden instrumentalisiert von Ideologen, Politikern und Marketingexperten, vermessen, organisiert und in Dienst gestellt von Bürokraten, Kartographen, Statistikern und Verkehrsplanern. Bernhard Löffler erhellt in dieser erfrischenden Darstellung die Hintergründe «staatsbayerischer» Geschichte, erzählt von Landschaften, Regionen, vom bayerischen Eigensinn in der Welt - von deren Entstehung, Prägung und anhaltender Wirkungsmacht.

"Die Ungerechtigkeit der Welt beginnt mit der Verteilung der Berge."

- Ein neuer Blick auf Bayern jenseits der Klischees
- Regionen, Identitäten und Geschichte der Bayern
- Natur, Landschaft und Umwelt im Bild des modernen Bayern
- Oberammergau und Obersalzberg, Ostmark und Mainfranken - historische Regionen und seltsame Orte

Inhaltsverzeichnis

Einleitung:
Land, Landschaft, Räume oder: Die Ungerechtigkeit der Welt beginnt mit der Verteilung der Berge


I
«Allen Untertanen ein gemeinsames Vaterland»: Bayern 1800 2000

1. Revolution und Beständigkeit: Territorium und Grenzen seit 1800
2. Vermessung und Vermessenheit: Die kartographisch-statistische Erfindung des Raumes Bayern
3. Von der Postkutsche zum Transrapid: Der Wandel von Mobilität, Kommunikation und Raumroutinen
4. Wie ordnet man den Raum? Eine komplizierte Geschichte der (ökonomischen) Landesplanung

II
Regionen, Identitäten und Geschichte

1. Stämme, Gaue, Landesväter: Die Sprache des Regionalismus in Bayern
2. Flüsse, Kreise, Gebietsreformen: Bürokratie, Ideologie und lokale Identifikation
3. Wappen, Trachten, Vereine: Wie der Staat Geschichte macht
4. Meistererzählungen: Wie die Landesgeschichtsschreibung Staat macht
5. Vom Pfälzerwald bis in die Sudeten:
«Geschichtslandschaften» und das Verständnis der Regionen (jenseits Altbayerns)
6. Heilige Orte, seltsame Orte, monströse Orte: Von Altötting über den Obersalzberg zum virtuellen Bayern

III
Hohe Berge, Touristenträume und Wasserwerfer: Natur, Landschaft und Umwelt im Bild des modernen Bayern

1. Des Königs Ethnologe: W. H. Riehl und die problematische Suche nach der «naturgeschichtlichen Prägung des Volkscharakters»
2. Vom Walchensee bis Wackersdorf: Naturschutz, Umweltbewegung und Heimatpflege
3. Natur, Klischee, Tourismus: «Barockes Bayern» und die Produktion von landschaftlichen Sehnsuchtsräumen

IV
Bayern und die Welt, Bayern in der Welt

1. Zitherspiel am Nil, Völkerschau daheim: Bayern und die fremden Welten
2. Arge Alp, Bayerische Tapas und Grüne Bänder: Übergangsräume und Verflechtungszonen
3. Eigensinn und Unterordnung: Die Kraft des Regionalen und Föderativen in Deutschland und Europa

Schlussbemerkung:
Geschichte und Geschichten vom Land der Bayern

Dank
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Personenregister
Ortsregister

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. September 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
400
Autor/Autorin
Bernhard Löffler
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
mit 16 Abbildungen und einem farbigen Vorsatz
Gewicht
644 g
Größe (L/B/H)
220/150/35 mm
ISBN
9783406821554

Portrait

Bernhard Löffler

BERNHARD LÖFFLER ist Professor für Bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg. Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der Historischen Kommission und der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Pressestimmen

Wer schrieb bloß diese staatspolitische Meistererzählung? Bernhard Löffler durchstreift Bayerns Geschichte seit 1800 und stößt auf ein Land, in dem Heimatgefühl zur obersten Bürgerpflicht erhoben wurde.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hannes Hintermeier

Man könnte Bernhard Löffler glatt für einen Feuilletonisten halten, und zwar vom Rang einer Edelfeder.
MUH, Rudolf Neumaier

Hebt sich von üblichen handbuchartigen Darstellungen durch seinen unbefangenen Blick und klare Fragestellung wohltuend ab.
h-soz-kult, Winfried Speitkamp

Nach dem Motto docere et dilectare`, unternimmt der Regensburger Historiker eine Reise durch die bayerische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, nimmt die wichtigsten Kapitel von Bayerns Erfolgsstory unter die Lupe.
Münchner Feuilleton, Antonio Pellegrino

Besprechung vom 12.10.2024

Vier Stämme sollt ihr sein

Wer schrieb bloß diese staatspolitische Meistererzählung? Bernhard Löffler durchstreift Bayerns Geschichte seit 1800 und stößt auf ein Land, in dem Heimatgefühl zur obersten Bürgerpflicht erhoben wurde.

Von Hannes Hintermeier

Von Hannes Hintermeier

Bayern ist zu schön, um wahr zu sein. Und trotzdem hängt die ganze Welt diesem Trachten-Bier-Mia-san-mia-Bild an, das sich so gut vermarkten lässt. Von den gut 70.000 Quadratkilometer Fläche des Bundeslandes entfallen 5400 auf die Alpenregion, aber man tut so, als spiele sich dort alles ab. "Es ist ländlich und bergig und luftig-blau, niemals urban und flach und stickig grau" - diesen Reim macht sich Bernhard Löffler auf dieses Image zum Auftakt seiner "historischen Raumreise", die zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts einsetzt, als Bayern Königreich wurde. Regiert von einer Dynastie, zu deren Programm die Erzeugung von Heimatgefühl gehörte. Löffler zitiert König Ludwig I., der von der "durch alle Zeiten bewährten treuen Anhänglichkeit Unserer Unterthanen an Thron und Vaterland" sprach.

Vielleicht sind die 106 Jahre, die seit dem Ende ihrer Herrschaft vergangen sind, wenig im Vergleich zu den 738 Jahren, welche die Wittelsbacher regierten? Mögliche Reste von monarchistischem Gedankengut ignoriert der Autor geflissentlich - anders als manche seiner Fachkollegen der bayerischen Landesgeschichte sucht er nicht die Nähe zum Hof: Herzog Franz von Bayern, der amtierende Chef des Hauses Wittelsbach, kommt nicht vor.

Durch die Neuordnung Europas bekommt Bayern seine äußere Form, die es im Wesentlichen seit mehr als zweihundert Jahren behalten hat, den Verlust der Rheinpfalz, des Stammlandes der Pfälzer Linie der Wittelsbacher, ausgenommen. Teil des Umbaus zu einem modernen Staatswesen nach französischem Vorbild unter dem Grafen Montgelas war, dass Experten das Ruder übernahmen. Beamte, Kartographen, Geologen, Astronomen, Geometer, Ingenieure, Erfinder schufen durch ihre Vermessung der Welt die Datenbasis. Der im Auftrag der Steuerbehörden bis 1867 erstellte Topographische Atlas umfasst 112 Blätter im Maßstab 1:50.000, die bis weit ins zwanzigste Jahrhundert genutzt wurden. Die Anfänge des Landesamtes für Statistik gehen auf das Jahr 1908 zurück. Aber zu dieser "Dialektik der Aufklärung" gehörte eben immer auch die Option, zu viel staatliche Kontrolle auszuüben - und damit den Eigensinn der Untertanen herauszufordern.

Löffler schiebt viel Material über die große Leinwand und zoomt auf Protagonisten der Verwandlung. Zu diesen zählt er den hessischen Journalisten Wilhelm Heinrich Riehl, den Maximilian II. 1854 an den Hof holt und ihn zum "Oberredakteur für Preßangelegenheiten des kgl. Hauses und des Äußeren" ernennt. Später wird Riehl, der als Begründer der Volkskunde gilt, Direktor des Bayerischen Nationalmuseums und oberster Denkmalschützer. Er erkennt im Aufschwung des Verkehrs nicht nur Modernisierungsgewinne, sondern sieht früh auch die Schattenseiten, heute würde man sagen - die Abgehängten. Die großen Städte profitieren, während Landstädte und Dörfer "in Totenstille und Verödung" absinken, so Riehl 1855.

Beim Thema "Raumordnung" kommt Walter Christaller ins Spiel, der 1893 geborene Geograph und KPD-Sympathisant entwickelt in den Dreißigerjahren die Theorie der zentralen Orte, die Städte als Dienstleistungszentren mit Bedeutungsüberschuss hierarchisiert. Christaller nennt sein Modell, da ist er NSDAP-Mitglied, die Umsetzung des "Führerprinzips" in der Raumordnung. Das kam gut an, die Nationalsozialisten hatten schon 1935 die Hitler unterstellte "Reichsstelle für Raumordnung" installiert. Noch 1944 sieht Christaller als Mitarbeiter im "Stabshauptamt des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums" Kapazitäten für Millionen potentieller Umsiedler - Lebensraum im Osten, vor allem in Polen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt der Umbau des agrarisch geprägten Landes. Dazu gehören auch neue Verkehrswege. Löffler beschreibt den Bau der A 3 von Passau nach Frankfurt am Main als weitreichende Infrastrukturmaßnahme, welche die Route der traditionellen Nord-Südausrichtung des neunzehnten Jahrhunderts um neunzig Grad Richtung Rhein-Main-Gebiet kippte. Die zunehmende Motorisierung bringt den Berufspendler hervor, im Flächenland Bayern sind es besonders viele, die lange Strecken zurücklegen. Wer sich die Metropolen nicht leisten kann, beschleunigt die Entstehung von Schlafstädten im Speckgürtel, während sich der Strom der Metropolenbewohner in ihrer Freizeit in den voralpinen Raum und die Berge ergießt. Bis heute drückt sich das in der Verwendung von Ortsadverbialien aus, die Statusunterschiede beschreiben: Man fährt nach München hinauf, in den Bayerischen Wald hinein und nach Niederbayern hinunter.

Mit dem Fortschritt ist es aber dank der Bevorzugung des Automobils an manchen Stellen nicht so weit her, es gibt heute noch Bahnverbindungen, die nicht schneller als vor hundert Jahren sind. Viele Gebietsreformen kümmern sich nicht um gewachsene Befindlichkeiten, und die Flurbereinigung der Siebzigerjahre ist aus heutiger Sicht eine kontraproduktive Weichenstellung, weil sie die Zerstörung von natürlichem Lebensraum mit sich brachte. Aber auch da ist der Autor deutlich: Keine Generation habe je so viel Flächenversiegelung und Zersiedelung angerichtet wie jene der Boomer.

Bernhard Löffler lehrt bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg, wo er 1965 auch geboren wurde. Als Oberpfälzer hat er einen genauen Blick auf das, was sich jahrzehntelang an der Ost- und Nordgrenze des Freistaats abspielte - nämlich äußerlich nicht viel, weil der Eiserne Vorhang auf einer Länge von 775 Kilometern die DDR und die Tschechoslowakei von Bayern trennte. Zonenrandgebiet: Wo Straßen enden, wuchern Strukturprobleme, fehlt Geld, sind traditionelle Handelswege gekappt.

Das zentrale Geheimnis bayerischer Kontinuität ist für Löffler das Narrativ von den Stämmen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart behauptet es die Einheit von Territorium und Stamm. Ein die Zeiten überdauerndes, friedliebendes Volk, eingebettet in die schönsten Landschaften, das sogar ideologische Sonderwege wie die "Eigenmarke Franken" verdaue. Das sei die eigentliche "staatspolitische Meisterzählung". Und schließlich haben Altbayern, Franken und Schwaben als vierten Stamm auch noch jene mehr als 1,7 Millionen Sudetendeutschen integriert, die in den Nachkriegsjahren auf 6,5 Millionen Einheimische trafen. Man baute ihnen eigene Städte wie Traunreut, Geretsried, Waldkraiburg oder Neutraubling. Bayern schaffte das, aber für die Neubürger war es oft genug ein schwerer Gang.

Heimatpflege ist Staatsräson, diese Pille verschrieben auch die demokratischen Nachfolger von Monarchie und Diktatur dem Wahlvolk. Die Ministerpräsidenten - seit 1957 ausschließlich von der CSU gestellt - hatten gefälligst die Rolle des Landesvaters auszufüllen, auch wenn sie wie ein Franz Josef Strauß gar nicht so fürchterlich gut dafür geeignet waren. Aber die CSU war nun einmal "Die Partei, die das schöne Bayern erfunden hat", wie der Journalist Herbert Riehl-Heyse eines seiner Bücher überschrieb. Löffler greift bis in die Gegenwart aus, der aktuelle Ministerpräsident kommt zweimal vor, aber dass Markus Söder unter Raumentwicklung auch den Weltraum subsumiert und ein Raumfahrtprogramm namens "Bavaria One" aufgelegt hat, lässt er lieber weg.

Überhaupt ist aufschlussreich, womit sich der Autor nicht beschäftigt. Um das Thema Kirchen und Religion macht er einen Bogen, der bayerische Papst kommt nur in einem Nebensatz über Staatsbesuche vor. Die kulturraumprägenden Minister Hans Maier und Hans Zehetmair fehlen wie die Bauunternehmer Schörghuber oder Zwick. Gerhard Polt, die Biermösl Blosn, die seit Jahrzehnten für ein anderes Bayern stehen, lässt Löffler ebenso weg, wie er bei seinen Belegstellen aus der Literatur bei Thoma, Ganghofer, Graf und Feuchtwanger verharrt, als hätte es in den vergangenen hundert Jahren keine literarische Auseinandersetzung mit Bayern gegeben.

Mit seiner Zunft geht Löffler nicht gnädig ins Gericht: Landesgeschichtsschreibung, wie sie von Max Spindler und Karl Bosl und ihren jeweiligen Schulen betrieben wurde, hält er für systemkonform und staatstragend. Die Historiker hätten sich als Einflüsterer der Politik geriert, seien "Produzenten geschichtspolitisch wirksamer Raumbilder" gewesen. Auch wenn das Lektorat die eine oder andere professorale Synonymkette hätte streichen sollen, Löffler hat Lust am Erzählen und an der Zuspitzung. Trachten nennt er "eine staatlich gelenkte Erfindung des neunzehnten Jahrhunderts" und den Bayerischen Rundfunk einen "ausgesprochen aktiven Produzenten bavaristischer Klischees". Zu wahr, um schön zu sein.

Bernhard Löffler: "Das Land der Bayern". Geschichte und Geschichten von 1800 bis heute.

C. H. Beck Verlag, München 2024.

400 S., Abb., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
2 Bewertungen
15
1 Bewertung von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
0
4 Sterne
0
3 Sterne
2
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von Lustaufbuch am 29.10.2024

Leider nicht ganz wie erwartet

Denkt man an Bayern, kommen einem schöne Landschaften, Menschen in Tracht, der Fußballverein oder natürlich die berühmt-berüchtigte sture, konservative Bierzelt-Politik der CSU in den Sinn das Bier nicht zu vergessen! All diese Aspekte prägen Bayern und doch wäre es ungerecht diese unvollständige Auflistung als gänzlich anzusehen. Dieses Buch bricht mit Klischees und bietet einen historischen, politischen und gesellschaftlichen Streifzug durch das Bayern der vergangenen 200 Jahre, indem es viele bedeutende Ereignisse beleuchtet. Es geht um Regionen, Identitäten, aber auch um Natur(schutz), den aufkommenden Tourismus und die Wahrnehmung sowie das Ansehen Bayerns. Ebenfalls spielt die Religion in diesem doch äußerst konservativ geprägten Bundesland eine einnehmende Rolle. Dem gegenübergestellt sind wunderschöne Naturgebiete, bergige Landschaften mit klaren Seen sowie traditionsbewusste Menschen in Tracht. Aber auch im negativen Sinn geschichtsträchtige, von Hitler inszenierte Orte wie den Obersalzberg, Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage und die beiden KZs Dachau und Flossenbürg, sind Teil bayrischer Vergangenheit. Damals übliche Völkerschauen werden ebenso erwähnt. Weiterhin widmet sich Löfflers Abhandlung dem problematischen Heimatbegriff, welcher von manchen Parteien immer noch oder wieder propagiert wird. Selbstverständlich werden auch Wahrzeichen, z.B. das Schloss Neuschwanstein oder Sehnsuchtsorte wie die Fränkische Schweiz, erwähnt. Dieses Buch zeigt deutlich: Bayern ist zweifelsfrei in jeglicher Hinsicht ein interessantes Bundesland, über das sich viel diskutieren lässt! Obwohl ich selbst mit der bayerischen Kultur noch nie etwas anfangen konnte, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, um mein Wissen zu erweitern. Leider entsprach dieses jedoch schlichtweg nicht ganz meinen Erwartungen. Großteils war es mir zu spezifisch und zu wenig allgemein. Anstelle einiger Anekdoten, die ich erwartet hatte, folgten stattdessen teils geografische Abhandlungen, die mir persönlich zu sehr ins Detail gingen.