»Keine weiße Fahne, kein fauler Kompromiss. Es gibt nur eine Regel: Sie heißt alles oder nichts!«
Nachdem Campino es vierzig Jahre zuvor nur bis in die Mensa des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität verschlug, wurde er diesen Frühjahrs eingeladen, um dort zwei Gastprofessur-Vorträge zu halten.
Schnell entschied er sich für die übergeordneten Themen Texte und Kommunikation. Daraus entstanden ist eine autobiografische Zeitreise über Musik und Literatur, die seine Entwicklung, sein gesamtes Leben und natürlich auch die 1982 gegründete Band Die Toten Hosen beeinflussten. Nicht nur negative Erinnerungen aus seiner Schulzeit zu Herr von Ribbeck und Die Bürgschaft, sondern viel mehr die Rockmusik aus England und Amerika weckten sein Interesse für die Beschäftigung mit Musik. Besonders der aufkommenden Punkbewegung fühlte er sich zugehörig und wurde von ihr geprägt, sodass er selbst anfing Songtexte zu verfassen, die seiner Ansicht nach sowohl dem Punk zuzuordnen sind als auch der sog. Gebrauchslyrik durchaus provokative und kritische Texte, die für jeden verständlich sind. Außerdem geht er im weiteren Verlauf ausführlich auf das politisches Engagement der Band ein.
In der zweiten Vorlesung reflektiert Campino u.a. seine eigenen Texte kritisch und endet mit einem Abriss über die Gefahren und Chancen von KI.
Stets versieht er dabei seine Gedanken mit einigen seiner literarischen oder musikalischen Vorbildern.
Über beide Vorlesungen hinweg spürt man Campinos Leidenschaft, nicht nur selbst Texte zu verfassen, sondern ebenfalls sich mit den verschiedensten Texten, insbesondere (Gebrauchs)Lyrik, auseinanderzusetzen. Ich bin froh, dass diese zwei Vorlesungen nun in Buchform vorliegen, schließlich muss man sie bestenfalls mehrmals lesen!
Wenn ihr euch für die Toten Hosen, für Gebrauchslyrik oder bestenfalls für beides interessiert, ist dieses Buch mehr als nur eine gewinnbringende Lektüre!