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Windstärke 17

Der neue Roman von der Autorin des Bestsellers 22 Bahnen

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Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt - auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg -, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der »Robbe«. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.Nach ihrem gefeierten Debüt '22 Bahnen' erzählt Caroline Wahl in ihrem unverwechselbaren Sound nun, wie Ida es mit dem Leben aufnimmt. Ein aufwühlender, intensiver und dabei ungemein tröstlicher Roman über Töchter, Schwestern und Mütter, über vermeintliche Schuld und das Verzeihen - sich selbst und den anderen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Mai 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
253
Autor/Autorin
Caroline Wahl
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
Gebunden,
Gewicht
436 g
Größe (L/B/H)
210/143/29 mm
ISBN
9783832168414

Portrait

Caroline Wahl

CAROLINE WAHL wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. 2023 erschien ihr Debütroman 22 Bahnen bei DuMont, für den sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Grimmelshausen-Förderpreis und dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde 22 Bahnen Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023. Caroline Wahl lebt i

Pressestimmen

»Ihr Debüt war der Bestseller des vergangenen Jahres, mit der Fortsetzung Windstärke 17 zielt sie gleich wieder lässig ins Herz. Wie macht sie das?«
Marie Schmidt, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Caroline Wahl hat ein Buch für alle geschrieben, die das Gefühl kennen, dass ein Tropensturm in einem tobt«
Jana Felgenhauer, STERN

»Caroline Wahl gelingt es, ihrer verzweifelten Romanheldin eine ganz eigene Stimme zu geben, knapp, sperrig, eigensinnig. Und dadurch sehr authentisch«
FREUNDIN

»lässt sich [ ] so wunderbar lesen.«
Silvi Feist, EMOTION

» Windstärke 17 ist ein aufwühlender, intensiver Roman über Familie, Tod und Trauer. Und über das Weiterleben. Caroline Wahl erzählt diese Geschichte jedoch mit viel Wärme und Humor und in dem gleichen, coolen Sound, der schon ihr Debüt zum Erfolg machte.«
Yasemin Ergin, NDR KULTUR DAS JOURNAL

»Wie in ihrem Debut findet Caroline Wahl auch in Windstärke 17 eine ganz eigene Sprache. Mit kurzen, knappen, oft pointierten Sätzen und messerscharfen Dialogen.«
Susanne Luerweg, WDR 5 LITERATURMAGAZIN BÜCHER

»Caroline Wahl gelingt es, berührend von Idas Kampf mit ihren inneren Dämonen zu erzählen. Und das in diesem Caroline-Wahl-Sound: Lakonisch, direkt, rhythmisch.«
Kristine Harthauer, SWR KULTUR

»Was diesen Roman auch auszeichnet, [ ] sind die knappen und auch wirklich wahnsinnig starken Dialogszenen und dieses Faible für kleine, spielerische Machtproben, die immer wieder auch kippen können.«
Gesa Ufer, RADIOEINS DIE LITERATURAGENTEN

» Windstärke 17 ist ein vollkommen überzeugender Roman, der allein Zynikern nicht ans Herz gehen wird. Er wird die Nummer eins auf der Bestsellerliste werden, und das ist vollauf verdient«
Thomas Andre, HAMBURGER ABENDBLATT

» Windstärke 17 ist eine Liebes- und Verlustgeschichte im Sound ihrer Generation«
Lothar Schröder, RHEINISCHE POST

»Kein Zweifel, diese 28-Jährige ist eine geborene Erzählerin«
Dominik Schweighofer, PASSAUER NEUE PRESSE

»Sinnlich, einfühl- und unterhaltsam. Mit popkulturellen Anspielungen und trockenem, auch tiefschwarzem Humor.«
Katja Kraft, MÜNCHENER MERKUR

»Eine tiefgehende Geschichte, die Mut macht, sich selbst zu verzeihen und seine eigenen Ziele zu verfolgen. Sehr empfehlenswert!«
Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER KULTURBLOG

Besprechung vom 16.05.2024

Das Meer, dein Freund und Feind

Caroline Wahls Debüt "22 Bahnen" stand monatelang auf der Bestsellerliste. Jetzt erscheint ihr nächster Roman: "Windstärke 17". Auch dieses Mal ist ihr Erfolgsrezept Wohlfühlprosa.

Es heißt, der zweite Roman sei schwieriger als der erste, doch bei der jungen Autorin Caroline Wahl hat man nicht den Eindruck, die Angst, an den vorherigen Erfolg nicht anknüpfen zu können, habe ihr den Mut geraubt. Vielmehr fragt man sich, wann sie zwischen all den Lesungen, Interviews und Preisverleihungen eigentlich "Windstärke 17", die Fortsetzung ihres Bestsellers und klassischen Coming-of-Age-Romans "22 Bahnen", geschrieben hat. Jedenfalls ist das neue Buch mit dem ganz eigenen Wahl-Sound nun erschienen, und man darf vermuten, dass "Windstärke 17" ebenfalls ein Bestseller wird.

Tilda und Ida, die Protagonistinnen aus Wahls Debüt "22 Bahnen", sind älter geworden, die alkoholkranke Mutter, vor deren Zugriffen Tilda, mittlerweile Mutter von fünfjährigen Zwillingen, ihre kleine Schwester Ida stets beschützt hat, ist tot, die Wohnung in der Fröhlichstraße gekündigt. Ida, niedergedrückt vom Tod der Mutter - Überdosis -, macht sich schreckliche Vorwürfe: "Ich habe Mama sterben lassen." Eine junge Frau, die den Halt zu verlieren droht, aber natürlich nicht ganz und gar abstürzt, schließlich haben wir es hier mit einem Roman von Caroline Wahl zu tun, die ihrem Publikum genau das gibt, wonach es sich in der Zeit der Polykrise zu sehnen scheint: viele kleine Happy Endings.

Doch zuerst muss die Heldin Ida die in ihr wütenden dunklen Mächte besiegen. Sie fährt nach Stralsund, stürzt sich in die Wellen der Ostsee, findet es "krass schön", im Meer zu schwimmen, liegt erst im Sand und dann in einem Mehrbettzimmer eines Hostels. Dort ist es naturgemäß wenig heimelig, dabei ist Gemütlichkeit das, was Ida und ihre geschundene Seele jetzt dringend brauchen, und da trifft es sich gut, dass sie nicht nur einen Nebenjob als Kellnerin in der "Robbe" ergattert, sondern gleich auch noch bei deren Besitzer Knut und seiner Frau Marianne einziehen darf. Ein kuscheliger Nicki-Anzug der längst ausgezogenen Tochter Mandy liegt schon auf dem Bett für sie bereit. Wir sind jetzt auf Seite 51, und selbst dem größten Pessimisten dürfte klar sein: Alles wird gut!

Caroline Wahl ist eine talentierte Beobachterin, die ein Gespür für knappe, pointierte Szenen hat. Im Zug nach Stralsund sitzt Ida eine pädagogisch motivierte Mutter mit ihrer Tochter gegenüber. Das Kind darf aus verschiedenen Programmpunkten - unter anderem aus dem Fenster schauen und Benjamin Blümchen gucken - wählen. Wahl schreibt: "Die Mutter packt ein Buch aus. Eins von dieser Insel-Reihe, Little People, BIG DREAMS, Frida Kahlo. Damit die Kinder früh lernen, BIG DREAMS zu entwickeln, und entweder kleine Einsteins, Lindgrens oder Kahlos werden. So ein Scheiß, denke ich. Lia und ich schauen auf den Tisch, der voller Programmpunkte ist. Ich packe meine Programmpunkte auch aus: mein Smartphone, das Überraschungsei und die Billy-Tiger-Maisstangen, die mich irgendwie gar nicht mehr ansprechen."

Auf der Insel lernt Ida einen jungen Mann kennen, Leif, der ebenfalls um sein seelisches Gleichgewicht ringt. Beim Googeln findet Ida heraus, dass der spektakulär gute Windsurfer mit dem "entwaffnenden" Lächeln ein sehr erfolgreicher Techno-DJ ist, dessen Karriere jedoch aus gesundheitlichen Gründen pausiert, wobei man nicht erfährt, woher genau sein Leiden rührt. Auf Instagram folgen Leif bereits knapp 30.000 Fans, obwohl er noch gar nichts gepostet hat.

Ida verliebt sich, aber Leif ist ein flüchtiges Wesen, er kommt und geht und kommt. Die Ängste vor einem gebrochenen Herzen sind groß (will er sie so sehr, wie sie ihn will?). Anders als im Vorgängerroman schrammt Caroline Wahl bisweilen haarscharf am Rosamunde- Pilcher-Kitsch vorbei, doch ihre Figuren sind glücklicherweise zu cool, um zu Zuckergussabdrücken zu werden. Einmal, die olympiaverdächtige Schwimmerin Ida hat Leif aus den Wellen gerettet, heißt es: "Als ich Sand unter meinen Füßen spüre, ist das einer der besten Momente meines Lebens. Wir haben es geschafft. Zusammen können wir alles schaffen, denke ich kurz, während wir uns in den Sand fallen lassen, und ich lache hustend auf über diesen dummen Satz, den ich aber zu 100 Prozent so meine." Ein anderes Mal würde sie gerne Leifs Handgelenk mit Handschellen für immer an ihres fesseln. Nun ja.

Als versöhnlich erweisen sich die Dialoge, gewissermaßen das Herzstück des Caroline-Wahl-Sounds. Zum Beispiel, als Leif Ida bei Marianne und Knut besucht. "Leif: Was schreibst du gerade? Ich: Hab gestern was Neues angefangen, kann ich noch nicht so genau sagen. Leif: Einen Roman? Ich: Hoffentlich. Ich: Warum sind deine Gigs abgesagt? Leif: Aus gesundheitlichen Gründen. Leif: Eine Liebesgeschichte? Ich: Keine Liebesgeschichte." Diese stakkatohaft hingeworfenen Fragen und Antworten sind wie ein kleines Spiel zwischen den Figuren.

Ebenso gehören die Momente, in denen das Meer Raum beansprucht, zu den besten Szenen. Das Meer ist bei Wahl stets Ort der Herausforderung, es liegt nie flach und einladend da, sondern ist zumeist rau und aufgepeitscht. In diesem Meer, das Freund und Feind zugleich ist, versucht Ida ihrem Schmerz davonzukraulen. Man spürt die Verbundenheit der Autorin mit der See, Wahl selbst lebt inzwischen in Rostock jenes Schriftstellerinnenleben, von dem sie geträumt hat. Ein Etappen-Happy-Ending, auch in ihrem Leben.

Wer je bei einer ihrer Lesungen war, der weiß, dass ihr Sound, von dem man meinen könnte, er spräche vor allem ein junges Publikum an, auch ältere Herrschaften geradezu verzaubert. Das ist vielleicht das Faszinierendste an Wahls Wohlfühlprosa: dass sie einen generationenübergreifenden Ton für ihre Geschichten gefunden hat, in den sich all jene wohlig einhüllen können, die literarisch Irritierendes nicht aushalten. MELANIE MÜHL

Caroline Wahl:

"Windstärke 17". Roman.

DuMont Verlag,

Köln 2024.

256 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Sophia am 01.07.2024

Lernen zu vertrauen

Nachdem in Caroline Wahls Debütroman "22 Bahnen" eine Überdosis von Ida und Tildas Mutter den Höhepunkt bildete, beginnt "Windstärke 17" zwei Monate nach deren Tod. Ida flüchtet aus der Kleinstadt nach Norddeutschland, setzt sich in einen Zug und will so weit wie möglich weg. Sie landet in Rügen, fängt dort an, in einer Bar, der "Robbe", zu arbeiten, lernt deren Besitzer Knut kennen und wenig später dessen Frau Marianne. Beide avancieren schnell zu so etwas wie Ersatzeltern für Ida, die immer noch mit dem Tod ihrer Mutter und Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Das spiegelt sich vor allem in ihrem wie Ida es beschreibt "suizidalen" Verhalten, wie etwa selbst beim größten Sturm in den Wellen der Ostsee zu schwimmen. Genau dieses Verhalten eskaliert in dem Moment, als alles, was sie auf Rügen gefunden zu haben scheint Geborgenheit und Stabilität auseinanderzubrechen droht. Genau wie "22 Bahnen" ist Carolines zweiter Roman nah an der Hauptfigur. Ida erzählt aus der Ich-Perspektive, es scheint, als könne man direkt in ihren Kopf schauen. So erlebt man ihre Entwicklung hautnah mit: Von einer jungen verschlossenen Frau, die mit Panikattacken kämpft und der es schwerfällt, zu vertrauen, hin zu jemandem, der lernt, Liebe und Hilfe zuzulassen. Mal wieder ein Highlight!
Von Masine am 01.07.2024

Berührend

Ich lese eigentlich eher Krimis oder Thriller. Dieses Buch habe ich ausgewählt, weil mir zum einen die Leseprobe gefallen hat auf Vorablesen und zum anderen, weil es in großen Teilen auf meiner Lieblingsinsel und Seelenheimat Rügen spielt. Deshalb hab ich mich entschlossen, dieses Buch zu kaufen. Und ich habe es nicht bereut. Manchmal kann ich zwar die Gefühlswelt der Hauptperson Ida nicht so ganz nachvollziehen und daher nicht verstehend warum sie so handelt, wie sie handelt, aber das macht es gerade noch reizvoller. Idas Mutter war Alkoholikerin. Sie lebte mit ihren beiden Töchtern in einer Wohnung. Als die ältere Tochter weg geht, bleibt Ida als jüngere Tochter mit ihrer Mutter und deren Sucht allein zurück. Und dann bringt sich ihre Mutter um. Dadurch ist Ida so aus der Bahn geworfen, das sie statt zu ihrer Schwester nach Hamburg zu fahren auf Rügen landet. Ein sehr berührendes Buch. Ich bin froh, das ich es gelesen habe.