Möchtest du Blumen verschenken, die man Essen kann? Dann findest du in diesem Buch wundervolle Anleitungen und tolle Inspirationen, denn Cedric Grolet kreiert Gebäck und originelle Torten in Form von Blumen.
Du kennst Cedric Grolet nicht? Seine Gebäcke sind wahre Kunstwerke und er ist in Frankreich der Star unter den Konditoren und Patissiers. 2018 bekam er den Titel Bester Patissier der Welt verliehen.
Das Buch hat zwar nur 359 Seiten, ist aber ein Hartcover und durch sein Format und das relativ schwere Papier ein richtiger Wälzer.
Neben den ausführlichen Beschreibungen findest du wunderschöne Fotos der Gebäcke, die alle auf Stuckarbeiten fotografiert wurden. Die Idee dahinter war, dass Patissiers und Stuckateure beide kreative Kunstwerke erschaffen und perfekt harmonieren.
Kommen wir nun zum Buch.
Es erwarten einem viele, traumhaft schöne, ganzseitige oder doppelseitige Hochglanz-Fotos der Köstlichkeiten.
Nach einem Vorwort des Autors, in dem wir einige interessante Informationen über ihn erhalten und einem Inhaltsverzeichnis erwarten uns 80 tolle Kreationen, die in die vier Kategorien, Frühling, Sommer, Herbst und Winter aufgeteilt sind. Alle Köstlichkeiten passen jeweils wunderbar in die jeweilige Jahreszeit.
Wir starten mit Rosen, Kapuzinerkresse, Gänseblümchen, Honigblüte, Veilchen, Flieder, Lavendel und Mohnblüten ins Jahr. Im Sommer erwartet uns eine Vielfalt an verschiedenen Früchten, wie Himbeeren, Walderdbeeren, Brombeeren, Feigen, Pfirsiche und Melonen. Im Herbst folgen verschiedene Nüsse, Äpfel, Quitte, Mandarinen oder ein Tiramisu. Im Winter folgen dann die weihnachtlichen Gewürze, aber auch Kaffee, Karamell, Blutorangen oder Schokolade.
Außerdem gib es ein Zutatenverzeichnis gibt, sowie einen Anhang mit Anleitungen für alle Grundrezepte.
Ein großes Equipment zum herstellen der wunderschönen Gebäcke ist, laut Angabe, nicht erforderlich, denn außer den üblichen Utensilien benötigt man nur Spritzbeutel und verschiedene Tüllen. Allerdings werden oft spezielle Silikon-Backformen oder Ausstecher benötigt, die man nicht in jedem Haushalt findet. Um den wunderschönen Apfelkuchen nachzubacken fehlte mir zum Beispiel eine Mandoline und für den wunderschönen Milch Schokoladenkuchen die passende Silikonform. Außerdem benötigt man für fast alle Rezepte zum nachmachen eine Airbrush-Pistole.
Auch die Zutaten sind nach Sicht des Autors nicht kompliziert, allerdings bin ich da anderer Meinung.
Für einen Patissier mögen sie nicht problematisch sein, aber an Xanthan, eingelegte Aloe vera, Sansho-Pfefferbeeren, Kirschblütenpaste, Kirschblütenteepulver, Hojicha-Tee, Gianduja oder Trüffelbruch zu gelangen, gestaltete sich für mich schon schwierig. Vor allem, wenn man wie ich auch gerne die Geschäfte vor Ort unterstützen und nicht alles bestellen möchte.
Das Pailleté Feuilletine, das auch oft Verwendung findet, kann man zwar auch selbst herstellen, aber es muss auch erstmal gemacht werden.
Bei jedem Gebäck gibt es erstmal ein ganzseitiges Foto der Köstlichkeit und eine Seite, in der die Zutaten aufgelistet sind. Auf den nächsten beiden Seiten wird erklärt, wie man die einzelnen Komponenten (Ganache, Teig, Einlage, Glasur) herstellt, wobei oft auf den Anhang verwiesen wird. Außerdem gibt es einen relativ kleinen Abschnitt, in dem die Fertigstellung beschrieben wird.
Die Fotos sind wirklich wunderschön und ich beneide jeden, der es schafft, es auch nur annähernd so hinzubekommen. Ich habe es anhand von zwei Rezepten ( Himbeertorte, Chou a la Creme) versucht, aber das Ergebnis wollt ihr nicht sehen.
Mein Fazit:
Ein wunderschönes Fotobuch und tolle Rezepte, die aber teilweise doch sehr zeitaufwendig sind. Ich hätte mir eine etwas genauere Anleitung für die Spritztechniken und die Herstellung der Blumendekore gewünscht, um vielleicht auch eigene Torten entsprechend verzieren zu können.
Deshalb gibt es vier Sterne und eine Empfehlung für alle, die bereits über einige Erfahrung verfügen. Für Anfänger sind die meisten Rezepte meiner Meinung nach nicht umsetzbar.