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Der Privatsekretär

Thriller

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Smart, skrupellos und erfolgreich verlogen: Ein Thriller um die neue Politikergeneration.

In der aufstrebenden Partei Pragma steht Román Sabaté als persönlicher Assistent des charismatischen Parteichefs im Zentrum einer ausgeklügelten Wahlkampagne. Als er erkennt, welches Spiel mit ihm und dem Land getrieben wird, will er sich und die Journalistin Valentina Sureda aus dem Lügennetz befreien - und löst damit ein politisches Erdbeben aus.

Román Sabaté wundert sich über seinen rasanten Aufstieg in der aufstrebenden neuen Partei Pragma. Als persönlicher Assistent des charismatischen Parteichefs steht er im Zentrum der ausgeklügelten Kampagne, die unter Einsatz von Desinformation, Halbwahrheit und manipulierten Emotionen versucht, ihren Chef an die Macht zu bringen. Als er erkennt, welches Spiel mit ihm und dem Land getrieben wird, versucht er, sich und die junge Journalistin Valentina Sureda aus dem Netz der Lügen zu befreien - und löst damit ein politisches Erdbeben aus.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Juli 2018
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
320
Autor/Autorin
Claudia Piñeiro
Übersetzung
Peter Kultzen
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
spanisch
Produktart
gebunden
Gewicht
452 g
Größe (L/B/H)
209/132/29 mm
ISBN
9783293005341

Portrait

Claudia Piñeiro

Claudia Piñeiro, geboren 1960 in Buenos Aires, ist der Shootingstar der argentinischen Literatur. Nach dem Wirtschaftsstudium wandte sie sich dem Schreiben zu, arbeitete als Journalistin, schrieb Theaterstücke, Kinder- und Jugendbücher und führte Regie fürs Fernsehen. Ihre Romane sind auf den Bestsellerlisten zu finden und werden in mehrere Sprachen übersetzt und verfilmt. Für Die Donnerstagswitwen erhielt sie 2005 den Premio Clarín; 2010 wurde sie mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet.

Pressestimmen

»Der Privatsekretär ist die Milieustudie einer neuen Variante der politischen Klasse, die bei Weitem nicht bloß in Argentinien an die Schaltzentralen des Regierens strebt. Piñeiro trifft gnadenlos ins Schwarze. Ein herausragender Roman  mit einer hoch originellen Schlusswendung, die es wirklich in sich hat.« Ulrich Noller, WDR 5

»Piñeiro, die immer wieder brisante Themen aufgreift, legt hier einen literarischen Politthriller vor, topaktuell, vielschichtig und sehr südamerikanisch. Mit einem erquickend zuversichtlichen Schluss.« Brigitta Gerig-Wildermuth, Schweizerischer Bibliotheksdienst

»Suspense ist nur eine von der erfahrenen Drehbuchautorin Piñeiro meisterlich beherrschte Ingredienz. Der Plot lässt sich phasenweise als realistisches Handbuch für gewissenloses Machtstreben lesen.« Heinz Gorr, Bayerischer Rundfunk

»Claudia Piñeiro baut ihren raffinierten Plot um Betrug und Verrat, Missbrauch und Lügen gekonnt auf, indem sie von Kapitel zu Kapitel den Blickwinkel von einem zum anderen Protagonisten wechselt und die aktuelle Geschichte stetig durch Rückblicke ergänzt.« Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger

»Claudia Piñeiro wechselt zwischen Perspektiven und Zeitebenen, entlarvt die Mechanismen einer neuen Politikergeneration und führt den Leser in die dunkelsten Ecken des Politikbetriebs, in denen auch gemordet wird. Ein packender Thriller mit großartiger Sogwirkung und überraschendem Finale. « Jörn Pinnow, Literaturkurier

»Claudia Piñeiro erzählt vom Zynismus der Mächtigen und von ihrer moralischen Biegsamkeit, wenn es um die Karriere geht. Sie tut das mit Schärfe, Ironie, einem Schuss Bitterkeit.« Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau

»Aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, entwickelt sich eine Geschichte um politische und persönliche Verstrickungen, Macht, Charisma und Populismus. Dieser Politthriller ist gerade in unserer Zeit hochaktuell.« Helga Winkelmann, EKZ Bibliotheksservice

»Claudia Piñeiro entfacht ein regelrechtes Fegefeuer aus politischen Intrigen, medialer Berichterstattung und Wahnsinn. Verflucht gut.« Petra Mies, Buchjournal

»Der Privatsekretär ist ein satirischer, gesellschaftskritischer Roman über kriminelle Machenschaften mit tiefen Einblicken in die argentinische Geschichte. Aber neben unglaublichen Intrigen zeigt er auch Loyalität unter Freunden und einen Hoffnungsschimmer am Schluss.« Birgit Koß, Deutschlandfunk

»Die Verbindung von Macht und Missbrauch ist ebenso Thema des Romans wie die von Wirtschaft und Politik sowie Glaube und Aberglaube. Geschickt baut Claudia Piñeiro Spannung auf.« Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Besprechung vom 03.09.2018

Zur falschen Zeit am falschen Ort
Argentinisches Sittenbild inklusive Hexenfluch: Claudia Piñeiros Polit-Thriller "Der Privatsekretär"

Dass Verheiratete in Argentinien gesellschaftlich höher stehen als Unverheiratete, wie Claudia Piñeiro nicht müde wird zu kritisieren, hat als Seitenthema nun auch Eingang in ihren neuesten Thriller gefunden. Denn da gibt es Politiker, die an ihrer Biographie herumfingern, um öffentlich Bella Figura zu machen. In der Politik geht es nach dieser Lesart eben nicht darum, wer man ist, sondern nur darum, wer man vorgibt zu sein. Die argentinische Schriftstellerin kennt die Materie ihres südamerikanischen Sittenstücks aus eigener Anschauung: Die Achtundfünfzigjährige hat als Journalistin gearbeitet, ehe sie ins lange Fach überwechselte und fortan Drehbücher, Kinderbücher und Krimis schrieb.

Die Themen sind geblieben, und in ihrer Heimat wird Claudia Piñeiro für ihre preisgekrönten Bücher gefeiert. Bei uns konnte man ihr als Vertreterin des argentinischen Gastland-Auftritts 2010 bei der Frankfurter Buchmesse begegnen. Nach ihrem Debütroman "Ganz die Deine", der 2009 auf Deutsch erschien, und "Die Donnerstagswitwen" (2010) über die Wirtschaftskrise, die Argentiniens Mittelschicht aus ihren behüteten Leben katapultierte, nimmt sich Claudia Piñeiro in ihrem neuen Buch die politische Kaste vor, und zwar buchstäblich aus den verschiedensten Blickwinkeln.

Ihre Geschichte hat sie multiperspektivisch angelegt, die Kapitel werden aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt, die den Ereignissen immer neue Varianten hinzufügen. Dazu gesellt sich eine übergeordnete Erzählerfigur. Am Anfang des Romans lernen wir den titelgebenden "Privatsekretär" kennen, Román Sabaté, der sich gerade auf der Flucht befindet. Dabei ist er nicht allein, sondern mit dem dreijährigen Joaquín unterwegs, dem Sohn seines einstigen Arbeitgebers Fernando Rovira. Sabaté war die rechte Hand des Politikers von der aufstrebenden, populistischen "Pragma"-Partei. Vor fünf Jahren, mit Anfang zwanzig, geriet Sabaté durch Zufall in die Politik und gelangte innerhalb kürzester Zeit ins Zentrum der Macht.

"Man kann aus allen möglichen Gründen bei der Politik landen. Völlig zu Recht oder nicht ganz so. Oder auch aus Versehen, aus Nachlässigkeit, weil man nicht nein sagen kann, weil man zur richtigen Zeit am richtigen Ort war oder zur falschen Zeit am falschen", beginnt Sabatés Rückblick auf seine Anfänge. Als der Ahnungslose begreift, was gespielt wird, muss er sich entscheiden.

Die Journalistin China, die gerade an einem Buch sitzt und Sabaté zugetan ist, recherchiert die Hintergründe. Denn Fernando Rovira, der einst mit Finanz- und Immobilienspekulationen zu Geld kam, möchte Präsident des Landes werden - und dafür ist er bereit, jeden Preis zu zahlen. Seinem Plan, zunächst Gouverneur der Provinz Buenos Aires zu werden, steht allerdings entgegen, dass dieser Weg mit einem Bann, dem sogenannten Alsina-Fluch, behaftet ist. Einer Hexe zufolge kann niemand argentinischer Präsident werden, der zuvor Gouverneur von Buenos Aires war. Deshalb hat Rovira noch einen weiteren Plan.

Die Verbindung von Macht und Missbrauch ist ebenso Thema des Romans wie die von Wirtschaft und Politik sowie Glaube und Aberglaube, worauf der spanische Originaltitel "Las Maldiciones" anspielt. Geschickt baut Claudia Piñeiro Spannung auf, und stofflich ist der von Peter Kultzen aus dem Spanischen übersetzte Krimi packend. Umso bedauerlicher, dass er sprachlich hinter den Ansprüchen zurückbleibt.

"Jeder braucht einen Job, und dass du unter die Besten gewählt worden bist, freut mich für dich, herzlichen Glückwunsch. Aber sobald du was anderes findest, solltest du schauen, dass du da rauskommst." Wie hier ein Onkel zu seinem Neffen spricht, klingt hölzern, weil damit vor allem Information an den Leser herangetragen wird. Und der immer gern zitierte Taxifahrer, hier ist es ein Chauffeur, sagt, stellvertretend für die Volksseele: "Wer Angst hat, sollte nicht in die Politik gehen. Angst ist nur was für uns, für die kleinen Leute. Die Politiker kommen doch gerade deshalb so weit, weil sie vor nichts Angst haben." Wenn es so einfach wäre.

SANDRA KEGEL

Claudia Piñeiro: "Der Privatsekretär".

Thriller.

Aus dem Spanischen von Peter Kultzen.

Unionsverlag, Zürich 2018. 320 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Almut_Scheller_Mahmoud am 01.02.2020
Ist es ein Thriller, wie es vom Verlag tituliert wird? Ich würde es nicht so nennen. Zumindest kommt bei mir kein Thrill auf, kein atemloses Lesen mit Beben und Bangen. Aber ein interessiertes Lesen, das mehr die psychologischen Aspekte von Schicksalen, wie sie entstehen, wie sie zueinander geführt werden, sich führen lassen, sowie die unterschiedlichen Charaktere beschreibt und dies ganz im Sinne der Hegel'schen Dialektik von Herr und Knecht.Es ist ein flüssig geschriebenes Buch, sachlich, mit verschiedenen Erzähl- und Zeitebenen. Alterierend in der Erzählform, Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit.  Mittendrin immer wieder ein  "Work in progress", Notizen einer der Protagonisten zu einer Auftragsarbeit. Über Hexerei, Magie, Zauberei und Flüchen, insbesondere im politischen Rahmen Argentiniens, dem Alsina-Fluch.  .Die Hauptprotagonisten sind Román Sabaté und seine Freundin Valentina Sureda, genannt China, sein politisch engagierter Onkel Adolfo, sein Freund Sebastién. Und deren Gegenspieler: Fernando Roviro, der politische Aufsteiger mit einer fast klassischen Karriere (vom Bauunternehmer zum angestrebten Gouverneursposten in der Hoffnung,  später zum Präsidenten der Republik aufzusteigen), seine Frau Lucrezia Bonara, das Kind Joaquín und die Statisten, die in einer politischen Melange nicht fehlen dürfen: sein Berater und Kampagnen-Stylist Arturo Sylvestre und Vargas für die handfesten Drecksarbeiten. Auch die Mutter von Fernando Roviro spielt eine Rolle, eine esoterische, die von Anfang an ihre Finger im Spiel hat und die versucht, mit Energietransfers und Aura-Arbeit ihren Sohn zu unterstützen. Alles beginnt mit Sebastiéns Bitte, dass Román ihn zu einer Art Assessment Center der Partei Pragma begleitet, wo er seine Bewerbung abgeben möchte. Román füllt aus Übermut ebenfalls ein Formular aus und schreibt unter andere Fähigkeiten und Talente: Möbelschreiner, Chauffeur und Fitnesstrainer. Viel mehr hat der junge Mann aus der Provinz nicht vorzuweisen. Zu seinem und zu Sebastiéns Erstaunen bekommt er den Posten und wird Privatsekretär des aufsteigenden Sterns am Polithimmel., Fernando Rovira. Er wird zum unerlässlichen Intimus und Schatten Fernandos, dessen ehrgeizige Pläne der Gouverneursposten einer geteilten Provinz sind: die Provinz Buenos Aires soll in zwei Gourvernate aufgeteilt werden. Denn er kennt den "Fluch von Alsina", der Auswirkungen auf alle bisherigen Amtsinhaber hatte: niemand ist Präsident des Landes geworden, wenn er zuvor Gouverneur der gesamten Provinz Buenos Aires war. Deshalb die angestrebte Teilung. Rovira ist nach aussen hin ein Mann mit weißer Weste, ein Mann mit Charisma und dem Slogan "Damit es wieder aufwärts geht - packen wir es an". Slogans und Aussagen, wie sie heute und überall in der Politik verwendet werden, von Menschen, die beseelt und besessen sind von Machthunger und von Perversitäten, die das doppelte Spiel lieben, die uns ihr Pokerface zeigen. Wir erfahren also viel über das Innenleben der Politik, der Politiker und ihrer Entourage,. Wir erfahren von mancherlei Gründen, warum ein Mensch in der Politik landet: "Zu Recht. Aus Versehen. Aus Nach-lässigkeit. Weil man nicht Nein sagen kann. Weil man zur rechten Zeit am rechten Ort war oder zur falschen Zeit am falschen Ort. Weil man von irgendwas leben muss".  Welche dieser Gründe betreffen wohl unsere westlichen Politiker, die die Standarten von Werten und Menschenrechten vollmundig hochhalten? Wir erleben aber im Roman auch Loyalität, Freundschaft und wahre Liebe.  Und das ist immerhin ein Hoffnungsschimmer.Wir erfahren einiges über Politiker wie Raúl Alfonsín, dem ersten demokratischen Präsidenten nach der argentinischen Militärdiktatur und der für Románs Onkel Adolfo immer noch ein menschliches und politisches Vorbild ist, an dem Nachfolger gemessen werden.Wir erfahren viel über die Stadt La Plata, die "Schicksalsstadt" in diesem Roman: eine Stadt, die streng symmetrisch geplant und angelegt wurde, nach freimaurerischen Ideen und Prinzipien. Bei der feierlichen Grundsteinlegung gab es  Turbulenzen, die in dem Fluch der Stadt La Plata kulminierten. Und dieser Grundstein von La Plata wird das Schlusssymbol, in einem unerwarteten, nie erdachten Akt. Der Akt eines unschuldigen Kindes. Ein Kind, unbelastet von allen Intrigen und Machtsspielen und  historischen Bezügen, ist der Held einer ganz neuen Geschichte.Mehr sei nicht verraten.Ich habe dieses Buch, das die Psyche der verschiedenen Akteure gut ausleuchtet und durch den realen Bezug auf politische Ereignisse der Vergangenheit sehr informativ ist,  mit großem Interesse gelesen. Bringt es uns den südlichen Teil des amerikanischen Kontinents ein wenig näher und lässt durchaus auch rückwirkende und vorgreifende eigene Gedanken zu unserer heutigen Situation in Europa zu. 
LovelyBooks-BewertungVon Gulan am 17.09.2018
Starker Politthriller aus Argentinien mit brillanter Analyse eines populistischen Politbetriebs ohne Inhalte, dafür mit viel Aberglaube.