Statt über Kamala erfährt man viel über irgendwelche amerikanischen Politiker:innen, was oft sehr erdrückend war.
Ich weiß nicht, wie Kamala Harris es geschafft hat, dass ich als Politik-Muffel ihre Biografie gelesen habe, aber es ist nun mal so. Ich schätze, das hat damit zu tun, dass Harris sowohl die erste weibliche als auch die erste afro- und asiatisch-amerikanische Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten ist. Das hat mich anscheinend so sehr beeindruckt, dass ich mir "Kamala Harris - Die Biografie" von Dan Morain nicht entgehen lassen konnte.Dan Morain schreibt schon lange über verschiedene politische Themen. Seine Beobachtungen über Kamala Harris hat er nun in ein Buch gepackt. Bei seiner Erzählung geht Morain chronologisch vor. So erfährt man zum Beispiel, wie Harris aufwuchs, welche Personen sie als Kind und Heranwachsende geprägt haben, wie sie sich beruflich entwickelt hat und wie sie schließlich an Joe Bidens Seite gelang. Ergänzt wird das Ganze mit ein paar Farbbildern.Auf den ersten Blick wirkt Morains Vorgehensweise einfach und übersichtlich - das ist sie aber nicht. Trotz vierunddreißig Kapitel erfährt man wenig Konkretes über Harris. Es wird oft aus ihrer Autobiografie zitiert oder es werden allgemeine Aussagen gemacht. Mit jedem Kapitel rückt Harris sogar immer mehr in den Hintergrund, da Morain lieber damit beschäftigt ist, über die US-amerikanische oder kalifornische Politik zu erzählen. Darüber hinaus wird man von den zahlreichen Namen verschiedener Politiker:innen und anderen Personen fast erschlagen. Dies führte dazu, dass ich irgendwann total überfordert mit den ganzen Informationen war. Vielleicht lag das auch daran, dass ich keine Ahnung von der US-Politik habe.Ich finde, um "Kamala Harris - Die Biografie" lesen zu können, muss man sich mit der US-amerikanischen Politik gut auskennen oder sich brennend für sie interessieren. Klar, irgendwie ist das alles interessant und hat direkt oder indirekt mit Kamala zu tun. Dem Autor gelingt es auch, eine Verbindung zu Harris herzustellen, nachdem er sie mehrere Seiten nicht erwähnt hat. Der Blick hinter die Kulissen der US-Politik ist spannend, das streite ich nicht ab. Dennoch war es nicht das, was ich von diesem Buch ursprünglich erwartet habe. Ich wünschte, Dan Morain hätte sich mehr auf die Person Kamala Harris konzentriert, als auf das Drumherum.Fazit"Kamala Harris - Die Biografie" von Dan Morain ist ganz anders, als ich erwartet habe. Statt über Kamala erfährt man viel über irgendwelche amerikanischen Politiker:innen, was oft sehr erdrückend war. Ich denke, ich werde als Nächstes zu Kamalas Autobiografie greifen, da mich Morains Buch enttäuscht zurückgelassen hat.