Morgan und Eli, 13 und 12 Jahre alt, sind als Pflegekinder untergebracht. Eigentlich haben sie es gut getroffen, aber jeder von ihnen trägt seine ganz eigenen Traumata in sich. Morgan hat schon viele Pflegestellen hinter sich und von ihren indigenen Wurzeln ist sie weitgehend entfremdet. Kontakte, Nähe wehrt sie, geradezu aggressiv, ab, die Verletzungen in ihrer Seele sind zu groß. Für Eli, auch er ist indigener Herkunft, ist Pflegekind sein, noch neu. Da ist noch viel Verankerung zu seinem alten Leben und deshalb leidet er sehr. Seine Zuflucht findet er im Zeichnen von Fantasywelten. Und auch Morgan zieht sich in ihr eigenes Erleben zurück, indem sie sich in Fantasybücher vergräbt. Diese Gemeinsamkeit bringt die beiden Kinder einander näher. Und dann, eines Tages, auf dem Dachboden, wohin sich die zwei zurückgezogen haben, öffnet sich ein Portal, der Eingang zu einer anderen Welt. Sie treten hindurch und erleben Aski, ein im Dauerwinter eingefrorenes Steppenland. Früher gab es auch hier mal einen Sommer, aber nach dem Raub der Sommervögel wurde das Dasein der Bewohner nur noch zu einem Kampf ums Überleben. Und so macht sich der Otter Ochek, nun mit den beiden Kindern als Verbündeten, auf die Suche, um diese Welt zu retten.
Dies ist eine wundeschöne Geschichte, die die beiden Kinder die eigenen Dämonen erst einmal vergessen lässt, sie und damit auch uns Leser gleichzeitig mitnimmt in eine Welt, die zwar nicht unsere ist und schon sehr fantastisch, aber trotzdem sehr viel Bewusstsein schafft, für den Wert unseres Planeten und dafür, dass es dringend geraten ist, sorgsamer damit umzugehen.
Ein Buch, mit dem man sich sehr wohlfühlt. Und es ist schön zu wissen, dass dies erst der Anfang war, die Misewa Saga geht weiter.