"Prosa sind nur Worte, Verse aber eine Perlenschnur." (35. Nacht, Ali Nur ed-Din)Wenn eine berühmte Märchensammlung schon als Grundlage für eine "moderne" Ausgabe dient - nun, was bietet sich da mehr an, als mit einem Zitat aus eben jenem Schatz zu beginnen?Eine meiner Alltime-Faves unter den deutschsprachigen Herausgeberinnen und Autorinnen, Marianne Labisch, hat wieder "zugeschlagen" - diesmal mit einer Anthologie von sagenhaften Geschichten, die locker auf den "Märchen aus 1001 Nacht" basieren, ohne sie zu kopieren. Zehn zum Teil mir schon bekannte Autorinnen und Autoren (Marie-Kristin Jagst, Sascha Dinse, Tara Vintila, Ellen Norten, Eska Anders, Michael Schmidt, Sabina Kay, Erik Klemusch, Anaid Zach und Vincent Voss) hat sie um sich geschart, um die "andere Seite der Macht" sprechen zu lassen.Nein, es hat nichts mit Star Wars etc. zu tun *g*. Hier dominiert einfach nur die (starke) weibliche Seite, die sich durch nichts aufhalten lässt - egal welche Herausforderungen gemeistert werden müssen.Egal, ob die Heldinnen aus der "modernen Welt" mittels eines magischen Buches in den Orient geschickt werden, ob sie auf fliegenden Teppichen eine größenwahnsinnige Hexe stoppen müssen oder durch ein Computerspiel gejagt werden - sie zeigen den Herren der Schöpfung, wo?s langgeht. Und das mit Witz, Fantasie, Einfühlungsvermögen.Einige Geschichten (etwa die titelgebende "Die goldene Feder" von Ellen Norten oder "Wüstenfuchs" von Michael Schmidt) sollen sogar zu ganzen Romanen ausgeweitet werden - das freut das Leser*innenherz.Wie im p.machinery-Verlag üblich, wurden den Geschichten wieder überaus gelungene Grafiken von Gerd Scherm vorangestellt, die den vorliegenden Geschichtenschatz wunderbar ergänzen.Mehr gibt?s eigentlich nicht zu sagen :-). Wer (moderne) Märchen liebt, liegt mit dieser Anthologie - ähm, goldrichtig ha ha ha.4* und eine Leseempfehlung!©kingofmusic