Besprechung vom 05.05.2019
Für die Tasche Als sich Nepal 1951 für Besucher öffnet, packte die 48-jährige Schweizerin Ella Maillart ihre Kamera ein und reiste hin. Als junge Frau hatte sie die Schweiz bei Olympischen Sommerspielen im Einhandsegeln vertreten und war in der Ski-Nationalmannschaft. Später reiste sie in den Kaukasus und in die Sowjetrepubliken Zentralasiens und durch China nach Kaschmir, durch Indien, Afghanistan, Iran und die Türkei und 1939 zusammen mit Annemarie Schwarzenbach im Auto von Genf nach Kabul. Während des Krieges zog sich die Reiseschriftstellerin in spiritueller Einkehr nach Südindien zurück.
Das Buch "Im Land der Sherpas" zeigt nun Maillarts Erlebnisse von 1951: Sie wird in den abgelegenen Dörfern bestaunt. Sie lässt sich ein, ihr Ton ist sachlich und ebendeswegen berührend. Sie reist zum See Gosainkund, beschreibt das Niegesehene und vergegenwärtigt sich, Nepal in einem "ernsten Augenblick der Geschichte" zu erleben. Und sie besucht Bodnath mit dem riesigen Stupa, heute ein vielbesuchter Ort, sie aber sieht ihn noch unentdeckt.
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Ella Maillart: "Im Land der Sherpas". Aus dem Französischen von A. Springler. Nachwort von Felicitas Hoppe. Nagel und Kimche, 176 Seiten
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